Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

den, gefunden, daß der eigenthümliche Leitungswiderstand der Flüs 
sigkeit, befreit von seiner Complication mit dem Widerstände des 
Uebergangs, in der That gänzlich unabhängig von der Beschaffenheit 
der erregenden Metallplatten ist, zwischen denen sich die Flüssigkeit 
befindet; mindestens habe ich dies für Brunnenwasicr, salzsaures 
Wasser und Salmiackwasser in Bezug auf Plattenpaare aus Zink- 
Kupfer, Zink-Zinn und Zinn-Kupfer gefunden. 
Ich habe überdies den eigenthümlichen Leitungswiderstand einiger 
Flüssigkeiten messend verglichen, und hiebei folgende Resultate gefun 
den, in welchen ich durch A einen Antheil Flüssigkeit ausdrücke, 
welcher T ’ 3 - Volumen des Wassers beträgt, dem die Flüssigkeit zuge 
mischt ist. 
Zn den ersten Zahlen-Columnen find die Widerstände auf eine 
unbestimmte Einheit bezogen, wie sie direct aus meinen Versuchen 
hervorgehen; in der zweiten ist der Widerstand des Brunnenwassers 
gleich 1 gesetzt und der Widerstand der andern Flüssigkeiten auf diese 
Einheit bezogen. Die angewandte Salzsäure war von 1,094 spec. 
Gew., die englische Schwefelsaure von 1,096 spec. Gew., die Sal 
petersäure von 1,144 spec. Gew., bei 15° R.; alle mithin (beson 
ders die Schwefelsäure und Salpetersäure) schon an sich sehr stark 
verdünnt. 
Eigenthümlicher Leitungswiderstand einiger Flüs 
sigkeiten. 
Brunnenwasser von I2°f- R. Temp. ..... 
„ ,, mit 1A verd. Salzsäure von 17' 
0,0561 
0,00188 
0,00361 
0,00635 
0,01070 
0,02090 
0,03240 
0,03790; 
0,00705' 
0,00762 
0,00581! 
1,0000 
0,0335 
0,0644 
0,1130 
0,1910 
0,3730 
0,5780 
!0,6760 
jo,1260 
0,1360 
¡0,1040 
,, „ mit A A verd. Schwefels. 
„ „ mit H verd. Salpeters. 
,, ,, mitlAconc.Salmiacklofi 
Man sieht hieraus z. B., daß die Zumischung von Dol. 
Salzsäure, die noch obenhin mit etwas mehr als dem gleichen Ge 
wicht Wasser verdünnt ist, zum Brunnenwasser dessen Leitungswider- 
siand im Verhältniß von 1000 zu 676 vermindert; die Zumischung 
von »V Vol. solcher Säure im Verhältniß von 1000 zu 33,5 u. s. f. 
Wenn man die Werthe, welche den verschiedenen Antheilen 
zugemischter Salzsäure entsprechen, vergleicht, so entdeckt man das 
Gesetz, daß der Widerstand des Brunnenwassers durch successive Zu 
mischung gleicher Theile merklich um gleiche Verhältnisse abnimmt.
	        
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