Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

560 
Nachtrage, 
Hiemit hoffe ich die erste genaue Bestätigung gegeben zu haben, 
daß der elektromotorische Abstand zweier Metalle der Summe der 
elektromotorischen Abstande der Zwischenglieder in der Spannungs- 
rcihe gleich ist; denn 5,85 -j- 4,90 = 10,75, Hiebei muß ich be 
merken, daß Zink und Kupfer käuflich waren, und das Zinn von 
der Art, wie es die Orgelbauer gebrauchen, also mit Blei versetzt. 
Man wird also das Absolute der obigen Bestimmungen nicht auf 
reine Metalle, die ich, wenn ich mir sie werde verschaffen können, 
nicht unterlassen werde, gleichen Versuchen zu unterwerfen, über 
tragen dürfen. 
Analoge, als die hier angestellten Versuchsreihen, haben mich 
jedoch zu Resultaten geführt, die für die Theorie noch wichtiger seyn 
dürften; denn sie zeigen, daß die Werthe von A unabhängig von 
der Beschaffenheit der Leitungsflüssigkeit sind, mit denen die Metalle 
combinirt werden. So waren die Werthe von A für Zinkzinn bei 
allen den, S. 552 angegebenen, Verdünnungsgraden der Salzsäure, 
bei Salpetersäure, Schwefelsäure, so wie in Salmiackwasser merklich 
die nämlichen; dieselbe Uebereinstimmung habe ich bei Zinn-Kupfer 
zwischen Brunnenwasser und salzs. Wasser, ferner bei Zink-Kupfer 
zwischen salzs. Wasser und Salmiackwasser gefunden. — Allein 
•—- und dies ist ein höchst bemerkenswerther Umstand — in der Regel 
sieht man in Brunnenwasser die Werthe von A bei verschiedenen 
Leitungswiderständen nicht durchgehends constant ausfallen, sondern 
auf Werthe von Multiplis und Submultiplis überspringen, und zwar 
im Allgemeinen geringere, wie cs scheint, ebenfalls nach Multiplis oder 
Submultiplis geringere, Werthe zeigen, als in dem sauren oder sal 
zigen Wasser, wiewohl ich erwähntermaßen auch hier bei Zinnkupfer 
Uebereinstimmung gefunden habe, so daß die Beschaffenheit der Flüs 
sigkeit höchstens disponiren kann, verschiedene Werthe der elektro 
motorischen Kraft hervorzubringen. Gar nicht selten ist es mir sogar 
in Brunnenwasser begegnet, daß ich bei Wiederholung derselben 
Beobachtung bei demselben Leitungswiderstande, und überhaupt unter 
scheinbar denselben Umständen, fast successiv hinter einander, zwei 
ganz verschiedene Werthe der Kraft erhielt, die, mit den andern 
Beobachtungen combinirt, ebenfalls auf einen solchen Sprung in der 
elektromotorischen Kraft deuteten. 
Schon S. 184 und 208 Anm. habe ich dergleichen Beobachtungen, 
von denen ich noch durchaus nicht weiß, aus welchem Gesichtspuncte 
sie zu betrachten sind, angedeutet; allein ich hatte damals für die 
Sprünge, gleich beim Eintritt der Platten in die Kette, nocss keines- 
weges die vielfachen Belege, in deren Besitz ich jetzt bin, deren An 
führung ich jedoch auf meine galvanischen Maßbestimmungen ver 
spüre. Ich erinnere hier nur noch, daß eben dergleichen Sprünge sich 
auch im Laufe des Geschlossenseyns der Kette von selbst ereignen, 
und namentlich scheint bald nach der Schließung ein solcher einzu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.