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Nachtrage,
Hiemit hoffe ich die erste genaue Bestätigung gegeben zu haben,
daß der elektromotorische Abstand zweier Metalle der Summe der
elektromotorischen Abstande der Zwischenglieder in der Spannungs-
rcihe gleich ist; denn 5,85 -j- 4,90 = 10,75, Hiebei muß ich be
merken, daß Zink und Kupfer käuflich waren, und das Zinn von
der Art, wie es die Orgelbauer gebrauchen, also mit Blei versetzt.
Man wird also das Absolute der obigen Bestimmungen nicht auf
reine Metalle, die ich, wenn ich mir sie werde verschaffen können,
nicht unterlassen werde, gleichen Versuchen zu unterwerfen, über
tragen dürfen.
Analoge, als die hier angestellten Versuchsreihen, haben mich
jedoch zu Resultaten geführt, die für die Theorie noch wichtiger seyn
dürften; denn sie zeigen, daß die Werthe von A unabhängig von
der Beschaffenheit der Leitungsflüssigkeit sind, mit denen die Metalle
combinirt werden. So waren die Werthe von A für Zinkzinn bei
allen den, S. 552 angegebenen, Verdünnungsgraden der Salzsäure,
bei Salpetersäure, Schwefelsäure, so wie in Salmiackwasser merklich
die nämlichen; dieselbe Uebereinstimmung habe ich bei Zinn-Kupfer
zwischen Brunnenwasser und salzs. Wasser, ferner bei Zink-Kupfer
zwischen salzs. Wasser und Salmiackwasser gefunden. — Allein
•—- und dies ist ein höchst bemerkenswerther Umstand — in der Regel
sieht man in Brunnenwasser die Werthe von A bei verschiedenen
Leitungswiderständen nicht durchgehends constant ausfallen, sondern
auf Werthe von Multiplis und Submultiplis überspringen, und zwar
im Allgemeinen geringere, wie cs scheint, ebenfalls nach Multiplis oder
Submultiplis geringere, Werthe zeigen, als in dem sauren oder sal
zigen Wasser, wiewohl ich erwähntermaßen auch hier bei Zinnkupfer
Uebereinstimmung gefunden habe, so daß die Beschaffenheit der Flüs
sigkeit höchstens disponiren kann, verschiedene Werthe der elektro
motorischen Kraft hervorzubringen. Gar nicht selten ist es mir sogar
in Brunnenwasser begegnet, daß ich bei Wiederholung derselben
Beobachtung bei demselben Leitungswiderstande, und überhaupt unter
scheinbar denselben Umständen, fast successiv hinter einander, zwei
ganz verschiedene Werthe der Kraft erhielt, die, mit den andern
Beobachtungen combinirt, ebenfalls auf einen solchen Sprung in der
elektromotorischen Kraft deuteten.
Schon S. 184 und 208 Anm. habe ich dergleichen Beobachtungen,
von denen ich noch durchaus nicht weiß, aus welchem Gesichtspuncte
sie zu betrachten sind, angedeutet; allein ich hatte damals für die
Sprünge, gleich beim Eintritt der Platten in die Kette, nocss keines-
weges die vielfachen Belege, in deren Besitz ich jetzt bin, deren An
führung ich jedoch auf meine galvanischen Maßbestimmungen ver
spüre. Ich erinnere hier nur noch, daß eben dergleichen Sprünge sich
auch im Laufe des Geschlossenseyns der Kette von selbst ereignen,
und namentlich scheint bald nach der Schließung ein solcher einzu