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Trockene Säule.
Man hat viel darüber gestritten, ob die Wirksamkeit der Zam-
bonischcn Säulen wirklich von der Leitungskraft des Papiers oder
der sonstigen Zwischenkörper vermöge der darin enthaltenen Feuch
tigkeit abhange, wie nach unsrer bisherigen Theorie vorausgesetzt
ward. Was diese Ansicht sehr zu unterstützen scheint, ist, daß,
wenn man eine gewöhnliche Zambonische Saute gänzlich oder nur
mäßig durch Warme austrocknet, sie dann, auf gewöhnliche Tempe
ratur herabgekommen, so lange keine Elektricität am Elektrometer
zu erkennen giebt, bis sie wieder Zeit gefunden hat, Feuchtigkeit aus
der Luft anzuziehen * ** ♦ Allein was sehr bemerkenswerth ist, und
nicht als ein Fall, der unter die vorige Theorie gehört, angesehen
werden kann, ist der Umstand, daß eine solche vollkommen ausge
trocknete Säule, in dem Maße als sie weiter erwärmt wird, wie
der Wirksamkeit erhält, so daß sie bei 70° bis 75° 6. sogar stärker
als die nicht ausgetrocknete Säule bei gewöhnlicherTemperatur auf das
Elektrometer wirkt Da nun das Papier durch Austrocknung
zum Nichtleiter wird, so kann begreiflich hier nicht mehr von einer
Ucberleitung durch dasselbe von einem Schcibenpaare zum andern
die Rede seyn. Eben so hat man auch andre, auf das Elektrome
ter wirksame, Säulen errichtet, worin die Zwischenlagen zwischen
den Elektromotoren aus vollkommnen, erwärmten oder nicht erwärm
ten, Nichtleitern bestanden ***, und cs fragt sich, wie hier die
Wirksamkeit zu erklären sey.
Wiewohl wir gestehen müssen, daß das Dunkel über diesen
Gegenstand noch nicht völlig gehoben ist, so scheint uns doch am
wahrscheinlichsten folgende Ansicht zu seyn, auf welche mehrere die
Theorie aller verstärkten galvanischen Erscheinungen überhaupt haben
gründen wollen -j*
Wenn zwischen zwei Elektromotoren einer Säule ein dünner
Nichtleiter befindlich ist, so daß die Elektricität nicht mehr von einer
Platte zur andern direct übergehen kann, so wirkt sie mittelst Ver
theil ung durch diesen Nichtleiter hindurch, und bewirkt so in dem
nächsten Plattenpaare eine, ihrer eignen Stärke proportionale, Zer
setzung der entgegengesetzten Elektricitäten, die sich nun zu denen hin-
* Bergt. Par rot in Gilb. LV. 175 j Jäger ibid. LXII. 229.
** Jäger in Gilb. LXII. 232.
*** Hicher gehört Jägers Säule aus Kupfer- und Zinkscheiben, auf
Einer Fläche mit einer dünnen Lage Lackfirniß überzogen und ausgetrocknet. (Gilb.
XLJX. 48. L. 214. LII. 81); Bo hneu berge rs Säule aus Zink und Kupfer
mit zwischenlicgcndcm Wachstaffct, der mit gekochtem Leinöl oder Bcrnsteinfirniß
überstrichen wurde, und welcher in der Kälte den Condensator langsam, erhitzt
aber durch augenblickliche Berührung lud (Gilb. L!H. 358); Behrens Elektro
motor aus einem heißen, mit Kupfer und Zink belegten, Feuersteine (Gilb-
XXIII. 2).
f Die dies thun, nehmen nämlich an, daß selbst die am beßtcn leitenden
Flüssigkeiten für die Grade der Elektricität, welche durch Berührung heterogener
Metalle erregt werden, als Nichtleiter wirkten.