Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

Trockene' Säule. 
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zuaddircn, welche das Plattenpaar vermöge seiner eignen elektromo 
torischen Wirkung erweckt. 
Je mehr solcher Schichtungen vorhanden sind, um so mehr kann 
sich solchergestalt die El. verstärken, indem z. B. das Plattcnpaar, 
in dem die Wirkung nach voriger Darstellung sich verdoppelt hatte, 
nun auch doppelt so stark vertheilend auf das nächste wirkt u. s. w. 
Es leuchtet ein, daß solchergestalt die Wirkung der ganz trock 
nen erwärmten Zambonischen Säulen von einem ganz andern Prin 
zip abhängig gemacht wird, als die der gewöhnlichen lufttrocknen 
Zambonischen Säulen. In der That scheint aber auch der Umstand, 
daß die Wirksamkeit der erstern durch alles. befördert wird, was die 
Lcitungsgüte des Papiers erhöht; die der letzten dagegen, nachdem 
ein Zwischenpunct keiner Wirkung Statt gesunden hat, durch Be 
förderung des Nichtleitungsvermögens zuzunehmen scheint, dafür zu 
sprechen, daß für beide nicht dieselbe Erklärung in Anwendung ge 
zogen werden darf. Uebrigens darf doch nicht außer Acht gelassen 
werden, daß einer merklichen vertheilenden Wirkung durch einen 
auch sehr dünnen Nichtleiter hindurch die große Schwäche der Be- 
rührungselektrieität entgegenzustehen scheint; ein Umstand, der wohl 
von denjenigen, die diese Erklärung vorzüglich in Gang zu bringen 
bemüht gewesen sind, erläutert zu werden verdient hätte. In der That 
müssen wir, so lange über diesen Punct noch keine genauen Be 
stimmungen vorhanden oder möglich sind, auch die angegebene Er 
klärung noch als ungewiß betrachten. 
Wie dem auch sey, so wollen wir jetzt zur gewöhnlichen Zam 
bonischen Säule zurückkehren, auf welche die allgemeine Theorie, die 
wir von der Verstärkung in der Volta'schen Säule gegeben haben, 
anwendbar ist. 
Man hat bemerkt, daß Veränderungen in der Temperatur und 
dem Feuchtigkeitszustande der Luft, in welcher sich die Zambonischen 
Säulen befinden, von sehr bedeutendem Einfluß auf ihre Wirksam 
keit sind, die sonach mit der Witterung sehr veränderlich ist. Es 
muß hiebei in Obacht genommen werden, daß die Luftfeuchtigkeit 
eine doppelte entgegengesetzte Wirkung darauf ausübt, wovon nach 
Beschaffenheit der Umstände bald der begünstigende bald der schwä 
chende Einfluß überwiegen kann. Begünstigend wirkt die Feuchtigkeit 
der Luft in sofern, als sie von den hygroskopischen Zwischenleitern in 
der Säule angezogen wird, und dadurch die schnelle Leitung in der 
Säule verstärkt; schwächend hingegen in so fern, als sie von Außen 
der Säule die Elektricität, in dem Maße, als sie darin frei wird, 
durch Ableitung zu entziehen strebt. Parrot hat diesen doppelten 
Einfluß der Feuchtigkeit in der Atmosphäre bestätigt gefunden *♦ 
Von selbst erhellt jedenfalls hieraus, daß die Zambonische Säule 
ganz untauglich sey, ein atmosphärisches Elektroskop abzugeben, wozu 
Gilb. LV. 174. 186.
	        
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