Trockene' Säule.
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zuaddircn, welche das Plattenpaar vermöge seiner eignen elektromo
torischen Wirkung erweckt.
Je mehr solcher Schichtungen vorhanden sind, um so mehr kann
sich solchergestalt die El. verstärken, indem z. B. das Plattcnpaar,
in dem die Wirkung nach voriger Darstellung sich verdoppelt hatte,
nun auch doppelt so stark vertheilend auf das nächste wirkt u. s. w.
Es leuchtet ein, daß solchergestalt die Wirkung der ganz trock
nen erwärmten Zambonischen Säulen von einem ganz andern Prin
zip abhängig gemacht wird, als die der gewöhnlichen lufttrocknen
Zambonischen Säulen. In der That scheint aber auch der Umstand,
daß die Wirksamkeit der erstern durch alles. befördert wird, was die
Lcitungsgüte des Papiers erhöht; die der letzten dagegen, nachdem
ein Zwischenpunct keiner Wirkung Statt gesunden hat, durch Be
förderung des Nichtleitungsvermögens zuzunehmen scheint, dafür zu
sprechen, daß für beide nicht dieselbe Erklärung in Anwendung ge
zogen werden darf. Uebrigens darf doch nicht außer Acht gelassen
werden, daß einer merklichen vertheilenden Wirkung durch einen
auch sehr dünnen Nichtleiter hindurch die große Schwäche der Be-
rührungselektrieität entgegenzustehen scheint; ein Umstand, der wohl
von denjenigen, die diese Erklärung vorzüglich in Gang zu bringen
bemüht gewesen sind, erläutert zu werden verdient hätte. In der That
müssen wir, so lange über diesen Punct noch keine genauen Be
stimmungen vorhanden oder möglich sind, auch die angegebene Er
klärung noch als ungewiß betrachten.
Wie dem auch sey, so wollen wir jetzt zur gewöhnlichen Zam
bonischen Säule zurückkehren, auf welche die allgemeine Theorie, die
wir von der Verstärkung in der Volta'schen Säule gegeben haben,
anwendbar ist.
Man hat bemerkt, daß Veränderungen in der Temperatur und
dem Feuchtigkeitszustande der Luft, in welcher sich die Zambonischen
Säulen befinden, von sehr bedeutendem Einfluß auf ihre Wirksam
keit sind, die sonach mit der Witterung sehr veränderlich ist. Es
muß hiebei in Obacht genommen werden, daß die Luftfeuchtigkeit
eine doppelte entgegengesetzte Wirkung darauf ausübt, wovon nach
Beschaffenheit der Umstände bald der begünstigende bald der schwä
chende Einfluß überwiegen kann. Begünstigend wirkt die Feuchtigkeit
der Luft in sofern, als sie von den hygroskopischen Zwischenleitern in
der Säule angezogen wird, und dadurch die schnelle Leitung in der
Säule verstärkt; schwächend hingegen in so fern, als sie von Außen
der Säule die Elektricität, in dem Maße, als sie darin frei wird,
durch Ableitung zu entziehen strebt. Parrot hat diesen doppelten
Einfluß der Feuchtigkeit in der Atmosphäre bestätigt gefunden *♦
Von selbst erhellt jedenfalls hieraus, daß die Zambonische Säule
ganz untauglich sey, ein atmosphärisches Elektroskop abzugeben, wozu
Gilb. LV. 174. 186.