Full text: Lehrbuch des Galvanismus und der Elektrochemie (Dritter Band)

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Elektromagnetische Wirkungen 
barkeit eines organischen Individuums abhängig ist, welche nie eine 
messende Bestimmung der Wirkungen erlaubt, die dagegen sehr wohl 
bei Anwendung unsrer Vorrichtung Statt finden kann, wie wir spä 
ter erörtern werden. 
Da Schwei g g er der erste war, welcher diese Vorrichtung 
und ihren Gebrauch kennen lehrte, so führt sie allgemein den Namen 
des Schweiggerschen Multipli ca tors oder Galvanome 
ters. Sie wird für uns in der Folge von unausgesetzter Anwen 
dung seyn, und es ist daher von Wichtigkeit, die Bedingungen ihrer 
zweckmäßigsten Anordnung kennen zu lernen, zu deren Erörterung 
wir jetzt übergehen. 
Zuvörderst müssen die Windungen des Drahts von einander 
isolirt werden, damit die Elektricität nicht von einer Windung zur 
andern der Quere nach übergehen könne, weil dies ein wiederholtes 
Vorbeigehen derselben bei der Nadel hindern würde. Für die schwa 
chen Elektricitätsgrade, mit denen man es hiebei zu thun hat, reicht 
es hin, den Draht in seiner ganzen Länge mit Seide dicht zu über- 
spinnen, worauf die Windungen einander unmittelbar decken können, 
ohne daß eine el. Communication zwischen ihnen Statt fände. Am 
beßten dient ein kupferner oder übersilberter Draht * ungefähr von 
der Dicke des Klaviersaitendrahts. Um die Windungen zu fixiren, 
wickelt man sie um einen 3 bis 5 Zoll, je nach der Lange der an 
zuwendenden Magnetnadel, langen, möglichst niedrigen **, Rahmen, 
den man am beßten aus metallnen Leisten zusammensetzt ***. Um 
die Nadel selbst schwebend innerhalb des Rahmens anzubringen; 
drängt man die Windungen auf dem obern Theile des RahmenS 
nach zwei Seiten aus einander, und bindet fie entweder mit Sei- 
dcnfaden so zusammen, daß eine Oeffnung bleibt, durch die nran 
die an einem Coconfaden hineinhängende Nadel beliebig herausziehen 
und Wiedereindringen kann, was am meisten Bequemlichkeit gewährt, 
oder auch man läßt zwischen den Windungen, wo sie den obern 
horizontalen Theil des Rahmens decken, ein Glasröhrcken hindurch 
gehen, durch welches ein, im obern Theil einer Glocke befestigter, 
Coconfaden in den Nahmen hinabreicht und die Nadel trägt. Die 
Glocke selbst ruht auf einem mit Stellschrauben versehenen Unrer- 
satze, auf welchem zugleich der Nahmen, der solchergestalt von der 
Glocke bedeckt wird, befestigt ist. Die, von Seide befreiten, Enden 
des Multiplicatordrahts leitet man durch Löcher, welche in der Glocke 
oder besser in dem Untersatz angebracht sind, nach Außen, um sie 
* Weil solcher das größte Lcitnngsvermögcn besitzt. 
** Damit die Windungen der Magnetnadel möglichst nahe zu liegen 
kommen. 
*** Man kann sich aber auch eines einfachen hölzernen Rahmens, der in 
seinem Umkreise mit einer etwas breiten Fuge zur.Aufnahme der Windungen ver 
sehe» ist, bedienen.
	        
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