.i-JfeäKi-.
i >
94
Vom Magnetismus Durch Drehung.
m
möge deren eine in Drehung gesetzte Scheibe die Magnetnadel mit
fortzieht, wachst mit ihrer Drehungsgeschwindigkeit. So kann B.
bei einer schwachen Geschwindigkeit die Nadel bei einem Ablenkungs-
winkel von 10" stehen bleiben, bei einer starkern bei 20° u. s. f.
bis 90°. Ist aber die Drehungsgeschwindigkeit groß genug, um
die Nadel bis über diese Ablenkung von 90° hinauszuziehen, so
findet keine Lage des Gleichgewichts mehr Sta^, die Nadel dreht
sich vielmehr mit der Scheibe fort, und strebt dieselbe Geschwindig
keit als sie anzunehmen.
Diese Kraft, welche hiebei wirksam ist, nimmt nach allen Er
fahrungen mit Zunahme der Entfernung derselben von der gedreh
ten Scheibe ab; aber das Gesetz dieser Abnahme ist noch nicht mit
Bestimmtheit ermittelt. Christie's Versuche schienen ihm zu zei
gen, daß, wenn man eine Scheibe von dickem Kupfer sich unter
einer sehr feinen Nadel drehen laßt, die Kraft, welche die Nadel
abzulenken strebt, im geraden Verhältnisse, wie die Schnelligkeit der
Drehung der Scheiben und im umgekehrten wie die vierte Potenz
der Entfernung wächst; während, wenn die Magnete, welche man
unter einer Scheibe von Kupfer in Bewegung gesetzt hat, von gro
ßen Dimensionen sind, die Abnahme der Kraft fast im umgekehr
ten Verhältnisse mit dem Quadrate der Entfernung steht, oder einer
Potenz der Entfernung, welche zwar nicht conftant ist, aber doch
schwankt zwischen dem Quadrat und dem Cubus.
Begreiflich lasst sich aus diesen Bestimmungen nichts anders
entnehmen, als daß die Kraft überhaupt in keinem geraden Ver
hältniß zu einer Potenz der Entfernung abnimmt. In der That
treffen einige Versuchsreihen, die Saigey angestellt hat, sehr genau
mit einem ganz andern Verhältnisse zusammen, das aber noch durch
wiederholte Versuche zu bestätigen seyn möchte. Ich habe es, da
es sich nicht wohl anders einfach ausdrücken läßt als durch mathe
matische Bezeichnung, in der Anmerkung beigefügt^.
* Man zähle die Anzahl horizontaler Schwingungen, die eine frei aufge
hangene Magnetnadel, um eine gewisse Weite abgelenkt, für sich hervorbringt,
dann die, welche sie in Gegenwart einer metallischen Scheibe hervorbringt; und
ziehe die eine Zahl von der andern ab. Nennt man nun den Verlust an Schwin
gungen , der solchergestalt durch die Gegenwart der Scheibe hervorgebracht wird,
allgemein y; nennt man ferner a den Verlust, der bei einer beliebig zur Einheit
gewählten Distanz der Scheibe von der Nadel statt findet; b den Quotienten
zweier für verschiedene successive Distanzen der Scheibe Srait findende Schwin-
gungsvcrlnsic; x die Distanzen selbst, so hat man allgemein
7 — ai)1
Saigch bemerkt, daß a proportional sey der Anzahl Schwingungen, welche
die Nadel bei Abwesenheit der Scheibe vollbringe, im Fall man blos ihre Wei
ten sich ändern läßt; daß ferner b constant bleibe für alle große und kleine Wei
ten, und sich nur mit Beschaffenheit der Nadel und Mctallschcibe ändere. —
Die bei den Versuchen angewandten Mctallschciben waren keine Linie dick.
L \_>