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Von den sphärischen linsen.
flächen der Linse nur eine sehr kleine Anzahl Grade von den Kugeln
befassen, nach denen sie gearbeitet sind, so sammeln sich zufolge der
Erfahrung weit mehr Stralen im Punct F, als in jedem andern:
so daß die Curve FFi F2 sich alsdann fast ganz darin concentrirt.
Auch giebt man diesem Puncte den Namen des Hauptbrenn-
p'uncts. Man findet bei allen Linsen, daß sich sein Abstand
nicht merklich ändert, mag man sie mit der einen oder der andern
Fläche den einfallenden Stralen darbieten.
Wendet man die nämlichen Schlußfolgen aus die hohlen Linsen
an, deren allgemeine Grundform in Taf. UV. Fitz-. 43 dargestellt
ist, so wird sich ergeben, daß auch sie zwei Arme einer Curve FFi
Fr erzeugen müssen, die eben so symmetrisch über und unter der
Axe sind; allein der Hauptbrennpunct F der nahe an der
Axe einfallenden Stralen kommt auf der nämlichen Seite von der
Linse, als die einfallenden Stralen, zu liegen, so daß keine wirkliche
Concentration von Licht an.diesem Puncte Statt hat, eben so
wenig, als auf irgend einem andern Puncte der Curve der Durch
schnitte. Diese Curve bezeichnet hier blos den Ort, wo die Rich
tungen der austretenden Stralen, in der Vorstellung verlängert,
zusammentreffen.
In allen bisher betrachteten Figuren sind die Linsen als voll
kommen symmetrisch um die Axe Ai Ar vorgestellt, so daß diese
Axe auch die Mitte des äußern Umkreises der Figur enthält. Wenn
dies Statt hat, sagt man, das Glas sey richtig centrirt,
eine Bedingung, die sehr wichtig für die Anwendung ist, wie sich
bald zeigen wird. Wenn sie nicht erfüllt ist, so muß die Linse an
ihren Rändern nothwendig von ungleicher Dicke seyn, wie Fig*. 44
zeigt, in welcher Ar Ar die wahre gemeinschaftliche Axe beider
sphärischen Oberflächen ist, während Li Lr die scheinbare Axe dar
stellt, die durch die Mitte der beiden Kreise gezogen ist, welche den
äußern Umkreis des Glases bilden.
Es folgt hieraus, daß die hohlen Linsen nothwendig centrirt
sind, wenn sie schneidende Ränder haben; denn ihre Dicke an diesen
Rändern ist dann null, mithin allenthalben gleich. Wenn wir übri
gens die Kenntniß erlangt haben werden, wie sich durch Erfahrung
die Lage der Brennpuncte bestimmen läßt, so werden wir finden,
daß man hieran ein sehr genaues Mittel hat, die Centricität in
jeder Art von Linsen zu prüfen.
Aus dem, was wir oben über die Bildung der Brennlinien
gesagt haben, wird man einsehen, daß die Concentration der Stra
len durch Linsen, wie durch Spiegel, immer um so genauer erfolgen
wird, je naher an der Axe derselben sie einfallen; auch wird es bei
Dcfselben Résumé d’une nouvelle théorie des caustiques, suivi de dif
férentes applications à la théorie des projections stéréographiques. in 4to.
de 35 p. 1827. (Auègcz. Un Bullet. univ. VIII. 102).