Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Vierter Band)

der Erde. 
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den zurückführen lassen, wollen wir uns zuvörderst eine Magnet 
nadel denken, die blos aus zwei Elementen ru und m' besteht, 
von denen das erste mit südlichem, das zweite mit nördlichem Ma 
gnetismus von gleicher Stärke behaftet ist. Diese Gleichheit beider 
entgegengesetzten Magnetismen können wir immer voraussetzen, wenn 
die entgegengesetzten Magnetismen durch Zersetzung des natürlichen 
Magnetismus entstanden waren; da sie vereinigt ihre Wirkungen 
wechselseitig aufheben würden. Diese Nadel sey in ihrem Schwer- 
punct an einem Faden so aufgehangen, daß sie sich frei drehen, 
aber, vermöge des Widerstands, den der Aufhängungspunct darbie 
tet, nicht herabfallen könne, und daß man sonach die Wirkung der 
Schwere als aufgehoben und die Nadel blos als durch die magne 
tischen Kräfte des Erdkörpers sollicitirt ansehen könne. 
Betrachten wir nun den Erdkörper selbst seiner Wirkung auf 
die Magnetnadeln nach als einen großen Magneten AB, dessen 
nördlicher magnetischer Pol B, d. h. der Punct, in dem sich seine 
gesammten nördlichen magnetischen Kräfte vereinigt denken lassen 
nach dem Nordpol zu liege, der südliche magnetische Pol A nach 
dem Südpol zu m , wobei wir jedoch kein wirkliches Zusammen- 
* So wie wir auch die Anziehungskräfte, welche alle einzelne Theile der Erde 
vermöge ihrer Masse äußern, uns i» Einem Puncte (ihrem Mittclpunct) verein 
nigt, d. i. von hier aus wirkend, denken können. 
** Ls wird aus der spätern Darstellung im neunten Capitel erhellen, daß 
man die magnetischen Pole der Erde nicht an der Oberfläche derselben annehmen 
kan», sondern unter der Oberfläche, und zwar bestudcii sie sich nach Biot 
verhältnißmäßig sehr nahe au einander um den Mittclpunct der Erde; jedenfalls 
jedoch so, daß der Mittelpunct der nördlichen Kräfte in der nördlichen, der der 
südlichen in der südlichen Hemisphäre liege. Ucbcrdics fällt die inaguetische Erdare 
nicht mit der wahren Lrdare zusammen, sondern trifft in der Oberfläche der Erde 
in einer gewissen Entfernung vom wahren Süd» und Nordpol ein, ja die magne 
tische Erda.rc geht nach Meyer'S, Eulcr's und Hansteen's Untersuchungen 
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