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des Lichts.
Endlich, wenn die zweite Zurückwerfungsebene sich in der Ver
ticalebene von Ost nach West, mithin senkrecht auf der ersten befin
det, so ist die Intensität des spiegelnd zurückgeworfenen Lichts für
beide Oberflächen des zweiten Glases völlig null; das Licht geht ganz
und gar hindurch.
Wenn man die Trommel noch über das erste Viertheil des
Umkreises hinausdreht, so kehren die nämlichen Erscheinungen in
umgekehrter Ordnung wieder; d. h. die Intensität des zurückgewor
fenen Lichts wächst gerade so, wie sie abgenommen hatte, und wird
in demselben Abstande von der ostwestlichen Verticalebene wieder eben
so stark. Wenn mithin die zweite Zurückwerfungsebene wieder in
den Meridian zurückgelangt, so tritt ein zweites, dem ersten gleiches,
Maximum der Intensität ein. Dann hat die zurückwerfende Ober
fläche des zweiten Glases um den Stral einen halben Umkreis be
schrieben, und dieser bietet sich ihr mit der entgegengesetzten Fläche
als anfangs dar. Fährt man jetzt noch fort, die Trommel weiter
zu drehen, so ändert sich die Intensität des zurückgeworfenen LichtS
gerade so, wie auf der andern Seite des Meridians. Sie nimmt
beständig mit der Entfernung der zweiten Zurückwerfungsebene vom
Meridian ab, wird ganz null in der Verticalebene von Ost nach
West und nimmt dann wieder bis zum Meridian zu, wo sie ihr
letztes Maximum, wie das erste Mal, erreicht.
Man sieht somit, wie bei der vollständigen Herumdrehung des
Glases die Intensität des zurückgeworfenen Lichtes zwei Maxima
darbietet, welche den Azimuts 0 und 180° zugehören, und zwei
Minima, die den Azimuts 90° und 270° entsprechen, und wie
noch überdies um diese verschiedenen Gränzen die Veränderungen in
den verschiedenen Quadranten die nämlichen bleiben. Allen diesen
Bedingungen genügt man durch die Annahme, daß die Intensität
des zurückgeworfenen Bündels stets dem Quadrat des Cosinus des
Winkels, welchen die zweite Zurückwerfungsebene mit der ersten bil
det, proportional ist.
Die Resultate dieser schönen Beobachtung, so unter einem Ge
sichtspunct vereinigt, führen nun zu folgender allgemeinen Folgerung,
daß der, vom ersten Glase zurückgeworfene, Stral vom zweiten unter
jenem Einfallswinkel nicht zurückgeworfen wird, wenn er sich ihm
mit seiner östlichen und westlichen Seitenfläche darbietet; zum Theil
aber wenigstens, wenn er sich ihm mit irgend zwei andern seiner
entgegengesetzten Seitenflächen darbietet. Betrachtet man nun den
Stral als gebildet durch die unendlich rasche Aufeinanderfolge einer
Reihe von Lichtthetlchen, so sind seine Seitenflächen nichts andres
als die Folge der Seitenflächen seiner Theilchen. Man muß also
nothwendig schließen, daß diese Flächen besitzen, welche mit verschie
denen physischen Eigenschaften begabt sind, und daß unter gegenwär
tigen Umständen durch die erste Zurückwerfung wo nicht gleiche, doch
wenigstens gleichermaßen mit der in Rede stehenden Eigenschaft be-