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Von der beweglichen Polarisation.
gebrochene Stral wahrend seines Durchganges senkrecht auf die bei
den, in der Ebene des Blattes gelegenen, Axen. Somit sind hier
die Winkel II und U' alle beide rechte; welches giebt sin II— 1;
sin II"— 1; wonach die Reihe der Dicken dem bloßen Coefficienten
k umgekehrt proportional wird. Im Bergkrystall, der nur eine ein
zige Axe hat, sind die Winkel H und IT immer unter einander
gleich; wenn somit die Blatter parallel mit dieser Axe geschnitten
sind, und das Einfallen senkrecht geschieht, wie wir so eben voraus
setzten, so werden diese Winkel auch rechte. Dann ist die Reihe der
Dicken ebenfalls dem Coefficienten k umgekehrt proportional. Ver
möge einer zufälligen Eigenthümlichkeit des Fraueneises und Berg
krystalles sind diese beiden Werthe von k nicht merklich von einan
der verschieden; so daß, um die nämlichen Farben unter senkrechtem
Einfallen durch Blatter, welche auf die angegebene Art aus diesen
beiden Substanzen geschnitten sind, zu erhalten, man ihnen gleiche
Dicken geben muß. Diese Bedingung macht schon einen Grad der
Dünne nöthig, der durch die Kunst ziemlich schwer erreichbar ist.
Weit größer aber noch würde die Schwierigkeit werden, wenn man
die nämlichen Erscheinungen durch Blatter von Isländischem Späth,
die ebenfalls mit der Axe parallel geschnitten waren , hervorbringen
wollte. Da nämlich diese Substanz nur eine einzige Axe besitzt,
so würden auch hier die Dicken bei senkrechtem Einfallen ihrem Coef
ficienten k umgekehrt proportional sich verhalten. Dieser aber ist
nach der unmittelbaren Schatzung, welche die Beobachtungen der
doppelten Brechung ergeben, ungefähr achtzehnmal so stark als der
des Bergkrystalles. Somit müssen die Dicken der Blatter von Is
ländischem Spath bei der vorausgesetzten Richtung des Schnittes
achtzehnmal weniger betragen, als die der Blätter des Bergkrystal
les, um dre nämliche Farbe II hervor zu bringen. Da also in die
sen letzten Krystallen, welche so wenig Kraft haben, die Farbener
scheinung in den, den Axen parallelen Blättern, sich nur bis auf
sehr kleine Dicken zeigt, so muß es begreiflich beinahe so gut als
unmöglich seyn, sie durch dasselbe Verfahren in einem achtzehnmal
kräftigern Krystalle wahrnehmbar zu machen, der sich nicht von Natur
in ' Blätter spalten läßt. Man wird jedoch dazu gelangen, wenn
man Platten daraus nach andern Richtungen schneidet, welche so
beschaffen sind, das; der veränderliche Factor sin II «in II", der für
den Isländischen Spath zu «in'* U wird, weil dieser Krystall ein-
axia ist, nur den Werth eines sehr kleinen Bruches erhält, anstatt
der Einheit gleich zu seyn, wie so eben. Dies wird der Fall seyn,
wenn die Winkel II II" alle beide sehr klein sind, d. h. wenn die
gebrochenen Stralen während ihres Durchganges sehr wenig gegen
die 'Axe des Krystalls geneigt sind. In der That geben selbst sehr
dicke Platten von Isländischem Spath, wenn sie fast senkrecht auf
die illxe geschnitten sind, Farben, und man erhält deren durch den-
selbein Kunstgriff in Platten von allen Arren Krystallen, wenn ihr