bei verschiedenen Abständen von den Axen. 185
chungswinkel 0' bildet, die Länge seines Weges II' durch dieselbe
seyn wird-
H» Es ergiebt sich mithin nach den vorstehenden
Analogieen der Satz: wenn man aus irgend einem ein- oder zwei-
axigen Krystall, dessen Farben G, U mit den Newton' schen
Farbenringen übereinstimmen, nach irgend einer Richtung parallel-
flächige Platten schneidet, deren verschiedene Dicke im Allgemeinen
mit 6 bezeichnet werden mag, und sie dann in beliebigen Richtun
gen einem weißen polarisirten Stral darbietet, so wird man den
Farben II, welche man durch diese Platten erhält, beim Uebertra-
gen in die New ton'sehe Tabelle, Zahlen entsprechend finden müs
sen, welche dem allgemeinen Ausdrucke
k 6 sin. II «in. Iss
C08. 0'
proportional find, und, wenn die Farben G, II nicht mit den New-
ton'schen Ringen übereinstimmen, so wird dieser Ausdruck auf die
vollständigen Polarisationsabwechslungen der verschiedenen einfachen
Stralen, in welchen das Bild II null wird oder alles durchgehende
Licht an sich zieht, besonders angewandt werden müssen, wo dann
die, durch die Formel gegebenen, Zahlen die Reihe 0, 2 e, 4e, 6e,
8e, 10e . . ., u. s. w., werden bilden müssen. In der That be
stätigt dies die Beobachtung auf das Genaueste in allen Krystallen
und nach allen Richtungen des Schnittes, die man bisher in dieser
Hinsicht geprüft hat.
Hiedurch erhält man ein ausnehmend einfaches und directes
Mittel, die Lagen der Axen in einem Krystalle und ihre gegenseitige
Neigung kennen zu lernen, wenn sich von diesem Krystall dünne
Blättchen ablösen lassen, welche die Axen in ihrer Ebene enthalten,
wie die natürlichen Blätter des Fraueneises oder welche senkrecht
auf die Ebene der Axen find, wie die der Topase, der Glimmerar
ten ; oder auch wie alle die, welche nach irgend einer Richtung aus
beliebigen einaxigen Krystallen abgelöst oder geschnitten werden kön
nen; weil wegen Vereinigung der beiden Axen in eine einzige hier
die, durch ihre Richtung senkrecht auf die Flächen der Platten gelegte.
Ebene die angezeigte Bedingung erfüllt.
Da die Anwendung dieser Methode sich insbesondere dann auf
leichte Ausdrücke bringen läßt, wenn die, von den Platten gegebe
nen, Farben G, U mit den Newton' schen Ringen übereinstim
men, so werde ich mich hier auf ihre Auseinandersetzung für diesen
Fall beschränken. Wir wollen zuvörderst als Beispiel das Frauen
eis nehmen. Nachdem man von dieser Substanz ein Blatt abge
löst hat, welches dünn genug ist, um bei senkrechtem Einfallen eines
polarisirten Straks Farben zu geben, mittle man zuerst die beiden,
auf einander rechtwinkligen, Lagen aus, in welche man dies Blatt
in seiner Ebene zu drehen hat, damit es diesen Stral nicht von