Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

192 Veränderungen der polarisierenden Kräfte 
und gestellte, Platte der ursprünglichen Polarisation entzieht, in der 
Newton'schen Tabelle durch e SUK ^ ausgedrückt seyn. Fin- 
cos. rJ 
det man also, daß sie durch ein natürliches Blatt von Fraueneis 
oder eine parallel mit der Axe zugeschnittene Platte Bergkrystall von 
einer Dicke e' compensirt wird, so wird man zu schließen haben, 
daß ebenfalls in Theilen der Ne w to n'schen Tabelle ausge 
drückt, dem vorigen Ausdruck gleich ist; und da die Winkel II, U', 
6' bei gegebener Lage der Axen und gegebenem Einfallswinkel als 
bekannt anzusehen sind, so wird durch diese Gleichung 6 gefunden 
werden. Divldirt man alsdann den Werth von e mit der absolu 
ten Dicke der Platte in Millimetern, so wird man die Zahl der 
Newto n'schen Tabelle erhalten, welcher eine Dicke von einem 
Millimeter der beobachteten Substanz, parallel mit ihren Axen ge 
nommen, entspricht. Nun sind diese Zahlen für die verschiedenen 
Substanzen den Coefficienten k, welche die Intensität der von ihnen 
geäußerten doppelten Brechung messen, umgekehrt proportional. Man 
wird also solchergestalt die Verhältnisse dieser Intensitäten finden, 
und daraus ihre absoluten Werthe herleiten können, wofern man 
nur einen unter ihnen als bekannt annimmt. 
Das folgende Beispiel wird die Anwendung dieser Methode 
zeigen. Ich hatte zwei Platten von Fraueneis, deren Dicken, mit 
dem Sphärometer gemessen, und auf Newtons Maßstab nach 
der, auf S. 150 angegebenen, Proportion reducirt, für die eine 
249, für die andre 266 Theile betrugen. Der Kürze halber will 
ich die erste A, die zweite B nennen. Der Unterschied B—A be 
trug also 17 Theile, welche, in der dritten Spalte der New 
to n'schen Tabelle, einer Farbe entsprechen, die zwischen dem leb 
haften Grün der dritten Ordnung und dem darauf folgenden Weiß 
lichgelb inne steht. In der That war dies die Farbe U, welche das 
System der beiden Platten der ursprünglichen Polarisation entzog, 
wenn sie zugleich unter senkrechter Incidenz mit rechtwinklig gekreuz 
ten Axen einem polarisirten Stral ausgesetzt wurden. Wir haben 
gesehen, daß, um diese Erscheinung mit größter Deutlichkeit zu beob 
achten, die Hauptschnitte der Platten um 45° aus der Ebene der 
ursprünglichen Polarisation gedreht, dagegen der Hauptschnitt des, 
zur Analysirung des durchgegangenen Lichtes dienenden, achromati 
schen rhomboidalen Prismas in diese Ebene gerichtet werden mußte. 
Nachdem ich diese Anordnung getroffen, lasse ich A, die dün 
nere von beiden Platten, unter senkrechter Incidenz; neige aber die 
dickere B gegen den einfallenden Stral in der Richtung des Haupt 
schnitts, d. h. so, daß die Zwischenlinie der Axen CM in der Ein- 
fallsebene bleibt. Um vorauszusehn, was der Erfolg dieser Neigung 
seyn wird, muß man sich zurückrufen, daß die beiden Axen des 
Fraueneises in der Ebene seiner Blätter liegen, und um 30 Grad 
zu beiden Seiten gegen die Zwischenlinie geneigt sind. Neigt man 
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