Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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Erregungsarten des Lichts. 
der Entfernung, aber seine scheinbare Größe oder die Gestalt des 
Bildes auf der Netzhaut befolgt dasselbe Verhältniß, so daß immer 
auf einem gleichen Raume derselben gleich viel Licht concentrirt wer 
den wird. (Vcrgl. Lambert's Photometria §. 784 sqq.) 
Ueber die gleichbeleuchteten Linien vergl. Bordoni in Gioru. di 
Fis. Cliim. etc. 1823. 196, 259; auch in Baumg. und Ett. Zeitschr. 
IV. 385. 
Dreizehntes Schaltcapitel. 
Verschiedene Erregungsarten des Lichts^. 
Die hauptsächlichsten Arten des Lichts lassen sich nach ihrer Ent 
stehung auf folgende zurückführen: 
1) Licht, welches die Himmelskörper aussenden; 
2) Licht, erzeugt bei chemischen Vorgängen und Krystallisation; 
3) Elektrisches Licht; 
4^ Licht, durch mechanische Operationen entbunden; 
5) Phosphorescenzerscheinungcn durch Insolation; 
6) Phosphorescenz durch Wärme; 
7) Phosphorescenz an todten organischen Geschöpfen; 
8) Phosphorescenz lebender organischer Wesen. 
Diese Unterscheidung betrifft allerdings mehr die äußere Form 
als das Wesen der Erregungsarten des Lichts: denn es ist möglich, 
daß mehrere dieser Erregungsarten auf demselben Grunde beruhen. 
So haben wir schon früher das bei chemischen Vorgängen sich entwik- 
kelnde Licht auf elektrisches Licht zurückgeführt, und manche Phospho- 
rescenzcrscheinungen scheinen so wesentlich mit langsamen chemischen 
Aenderungen verbunden, daß eine Abhängigkeit derselben davon kaum 
zu bezweifeln. 
Von andern Erregungsartcn, wie z. B. des Lichts der Him 
melskörper und vieler Phosphorescenzerscheinungen, wissen wir gar 
nicht, auf welchem nähern Grunde sie beruhen, so daß sie mögli 
cherweise ebenfalls dem Wesen nach mir andern Erregungsarten über 
einkommen könnten. 
* Hinsichtlich der Literatur zu diesem Capitel muß vor Allem auf das a» That 
sachen so ausnehmend reichhaltige, noch nirgends umfassend benutzte, und auch hier 
keines vollst. Auszugs fähige, Werk von Placidus Heinrich über die Phospho- 
resccnz der Körper, Nürnberg 1811 bis 1813, verwiesen werden, welches zugleich 
die ältern Beobachtungen in großer Vollständigkeit berührt; daher ich deren Lite« 
ratur hier übergehe. Eine große Menge Beobachtungen hat auch DcssaigneS 
über hichcr gehörige Gegenstände angestellt. Folgendes sind seine Abhandlungen: 
Ueber die Phosphorescenz der Körper durch den Stoß, in Schwcigg. I. VIII. 
75; — über das Leuchten der Körper durch Compression, ebcnd. 115 (auch Gilb. 
XX.XVI1. 238). — Derselbe über Phosphorescenz durch Bestralung und 
Temperaturerhöhung; vollst, übers, in Pl. Heinrich's Werke S. 10?. 284. 
Biot's Experimental-Physik. V. 16
	        
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