Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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in nnbegrärizkeli Mitteln. 
setzen, um successiv einen und den nämlichen Körper auf verschiedne 
feste Temperaturen zu erheben. Dann beobachtete er für jede dieser 
Temperaturen den erwärmenden Einfluß, den der Körper in die 
Weite auf ein befestigtes Thermometer oder auf Würfel schmelzenden 
Eises von bekanntem Volumen äußerte, erst blos direct durch die 
Luft, dann durch die Luft und einen zwischeneingebrachten Glasschirm 
hindurch. Um jedoch das, in letzterin Fall erhaltene, Resultat rein 
von dein zu erhalten, was sich auf Rechnung der eigenen Erwär 
mung und Stralung der Glasplatte schreiben ließ, stellte er einen 
dritten Versuch so an, daß er die erste Flache dieses Glases schwärzte, 
wodurch alles directe Hindurchgehen unmöglich gemacht wurde, und 
die, in diesem Fall auf das Thermometer beobachtete, Wirkung von 
der beobachteten Totalwirkung (welche Statt fand, wenn bei unge- 
schwärzter Glasplatte die Stralung frei hindurchging) abzog, sie der 
im freien Glase Statt findenden Erwärmung zum wenigsten für 
gleichgeltend achtend. Nach diesem Abziehen mußte ein Rest bleiben, 
welcher der Wirkung des Durchgehens allein gewiß eher nachstand 
als sie übertraf; und dessen ungeachtet zeigte dieser Rest, mir der 
Totaldifferenz der Temperaturen des warmen Körpers und des Ther 
mometers verglichen, eine Zunahme in so rasch steigendem Verhält 
nisse. Von allen Versuchen, die De Laroche auf solche Weise 
anstellte, ist der überzeugendste und sicherste folgender. Er vermit 
telte durch Anbringen von Blendungen, daß immer nur so viel 
Wärmestralen zum Thermometer gelangen konnten, daß die Wirkung 
auf dieses Instrument durch die Luft allein hindurch bei verschiednen 
Temperaturen sich gleich blieb: er mittelte diese Gleichheit durch Ver 
suche alis, was begreisiieh immer ausführbar ist. Wäre nun das 
Verhältniß, in welchem die Wärme durch das Glas hindurchgeht, 
beständig gewesen, so hätte sich dieselbe Gleichheit der Wirkungen 
auch noch zeigen müssen, wenn man einen Glasschirm auf den Weg 
der Stralen gebracht hätte, nach Abzug des kleinen Theils der Wir 
kung, der auf Rechnung der eigenen Erwarmung dieser Platte kommt. 
Im Gegentheil aber nahm der Verhältnißtheil Wärme, der durch den 
Schirm hindurchgieng, rasch zugleich mit der Temperatur der Q-uelle 
zu, obwohl die directe Wirkling durch die Luft allein hindurch sich 
in allen diesen Fällen gleich blieb. Ohne Zweifel ist es eine Folge 
dieser Eigenschaft, daß die Wärme der Sonnenstralen ungleich we 
niger bei ihrem Durchgänge durch das Glas geschwächt wird, als 
die, welche von brennenden irdischen Körpern ausströmt; und es 
wird hiedurch sehr wahrscheinlich, daß die Temperatur der Sonne 
eine unendlich höhere Intensität besitzt, als alle die Temperaturen, 
welche wir hervorzubringen vermögen Wenn ein Physiker die 
* Es wäre jcboci; sehr möglich, daß die Sonne ursprünglich auch eine große 
Menge minder leicht bcö DurchgchcnS fähiger Stralen.mit den leicht durchgehenden 
aussendete, dir aber eben deshalb schon, ehe sie uns gelangten, von der Luft
	        
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