300 Einfluß der Oberflächen
Berührung der Luft erkaltet. Es wird die gesummte Erkaltungsge-
schwindigkeil v in diesem Falle seyn
Y = m (a l ■— l) -{- n t b
worin a und h für alle Körper und in allen Fluidis gleich sind,
crstre Größe — 1,0017, letztre — 1,233. Der Coefficient in wird
von der Größe und Beschaffenheit der Oberflache des Körpers, so wie
der absoluten Temperatur des umgebenden Raums abhängen. Der
Coefficient », unabhängig von dieser absoluten Temperatur, so wie
von der Beschaffenheit der Oberfläche des Körpers, wird sich mit der
Elasticität und Beschaffenheit der Gasart ändern, in welche der
Körper getaucht ist, nach den zuvor bestimmten Gesetzen.
Drittes Capitel.
Einfluß des Zustandes und der Natur der Oberflächen
auf die Stralung der Wärme Theorie seines
Gleichgewichts durch A u s t a u s ch.
Bei dem ersten Versuche, den wir über die Erwärmung und
Erkältung der Körper anstellten, fanden wir, daß zwei Gefäße von
demselben Metall, derselben Form, mit Master von gleicher Tempe
ratur angefüllt, und blos darin unterschieden, daß eins unbekleidet,
das andre mit einer seinen Hülle von holländischer Leinwand umge
ben war, unter den nämlichen Umständen eines schneller als das
andre erkalteten, und zwar schneller das bekleidete. Offenbar rührte
diese Ungleichheit von der Hülle her, weil die beiden Apparate blos
hierin sich unterschieden. Wie aber konnte durch sie eine solche
Wirkung hervorgebracht werden? hierüber geben die schönen Ver
suche von Leslie und Rumford Aufschluß, die wir jetzt anfüh
ren wollen, und zwar so zusammengestellt, daß sie den Beweis in
voller Stärke darlegen.
Man nehme zwei polirte Metallgefäße, gleich denen, deren sich
Rumford bei dem angeführten Versuche bediente. Man juche sie
in allen ihren einzelnen Theilen einander aufs Vollkommenste ähn
lich zu machen; fülle sie darauf beide mit Wasser von der nämli
chen Temperatur an, und überzeuge sich, daß ihre Abkühlung und
ihre Erwärmung unter den nämlichen Umständen mit völlig gleicher
Geschwindigkeit erfolgen. Darauf modificire man die Oberfläche eines
derselben auf irgend eine Weise; z. B. dadurch, daß man sie mit
* Vcrgl. über die Stralung der Wärme: Prévost in Mém. de la soc.
de phys. Genève. 1824. Il; part. Iï. 161. ; 3v umso rb in Gilb. X Yï !. 33. >
213. — R » hla » d in Schweigg. I. VH. 432. •— Sertürner in Bailing,
u. En. Zeitsehr. V. 343.