Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

Bestimmuligsmethoden der mittlern Temperatur. 433 
warmen Meeresströmungen zu nennen, die Höhlen, aus wel 
chen kalte Winde dringen, iin Monte testaceo bei Rom, und auf der 
Insel Ischia und am Comer See 
ELnundzwanzigstes Schaltcapitel. 
Ueber die Bestimmungsmethoden der mittlern 
Temperatur. 
Das nachfolgende Capitel ist bestimmt, die Methoden, mittelst 
deren man die mittlere Warme des Tages und in Folge dessen des 
Monats und Jahres herleiten kann, naher zu bezeichnen, die Um 
stande, auf welche es bei ihnen ankommt, den Grad ihrer Genauig 
keit und die Stellen, wo ausführlichere Belehrung über sie zu finden 
ist, anzugeben; denn cs würde die Gränzen dieses Werks zu sehr 
überschreiten, wenn wir die ausführliche Darstellung dieser Methoden 
selbst hier mittheilen wollten. Das hier Anzuführende ist der Haupt 
sache nach geschöpft aus zwei Abhandlungen von Hallström und 
Kamtz deren Studium durch die hier gegebene Zusammenfas 
sung nicht überflüssig gemacht, sondern deren Ueberblick nur dadurch 
erleichtert werden soll. 
Das einfachste Verfahren, die mittlere Temperatur eines Tages 
zu bestimmen, würde darin bestehen: die Temperatur selbst in sehr 
nahe liegenden Intervallen zu beobachten und die Summe der so 
erhaltenen Temperaturen durch die Zabl der gemachten Beobachtun 
gen zu dividiren. Der Quotient würde die verlangte mittlere Tem 
peratur des Tages mit einem um so großem Grade von Genauigkeit 
angeben, in je kürzern Intervallen die Beobachtungen angestellt wor 
den wären. 
Ganz zu demselben Resultate würde folgendes graphische Ver 
fahren führen. Man verzeichnet eine gerade Linie, welche bestimmt 
ist, die als Einheit zu setzende Länge eines Tages zu repräsentiren. 
Man theilt diese Linie in Theile, welche den verschiedenen Beobach 
tungszeiten des Tages entsprechen; z. B. in 24 gleiche Theile, wenn 
man in den 24 successiven Stunden eines Tages die Temperatur 
beobachtet, oder, wenn die Intervalle der Beobachtung um ungleiche 
Zeiten aus einander liegen, so theilt man diese Linie in entsprechende 
ungleiche Theile. Man errichtet an den Puncten der Linie, welche 
den verschiedenen Beobachtungszeiten entsprechen, senkrechte Linien 
* Gilb. III. 201. XIX. 135. 
** HallIkröIII in Pogg. AnII. IV. 373, und K ä III k in Schwcigg. I 
XL VII. 385; XLVIH. 1; XIX. 126; vcrgl. auch Sch übler in Schmeiqg' 
XIX. 121. 
Biot's Experimental-Physik. V. 28
	        
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