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Theone der Farben
lichkeit wird jedoch in der Lage, in welcher wir das Prisma befind
lich angenommen haben, nur für die Theile der Ringe Statt haben,
welche in Bezug zum Prisma jenseit ihres Mittelpuncts liegen; in
den diesseits gelegenen dagegen wird durch das Prisma die Undeut
lichkeit nur noch erhöht werden, indem es hier die Wirkung hat,
daß die violetten Ringe, welche der Mitte schon am nächsten lagen,
sich noch mehr derselben nähern, und dadurch von den rothen Ringen
Noch entfernter zu liegen kommen; und da dies zur Folge hat, daß
die Ringe noch mehr in einander übergreifen, so nimmt ihre Ver
wischung zu, und es entsteht vielmehr eine gleichförmige weiße Fär
bung, in welcher keine Farbe deutlich genug hervortritt, um beson
ders unterschieden zu werden. Begreiflich müßte man daher, um
an diesem Theile die Ringe von einander zu sondern, das Prisma
Nach umgekehrter Richtung drehen, wie in Fig. 13 Taf. XVII. dar
gestellt ist. Dann aber werden hinwiederum die jenseit des Mittel
puncts gelegenen Theile der Ringe mehr gemischt und undeutlicher
werden, wie in der That die Beobachtung bestätigt.
Da man nun aus solche Weise Ringe noch in dem Theile der
Luftschicht zu entdecken vermag, wo dem bloßen Auge keine erscheinen,
so erhellt, daß, wenn auch das Auge eine solche Schicht von einem
einförmigen Weiß erblickt, doch in Wahrheit Ringe durch das Licht
darin gebildet werden, die das Prisma durch Sonderung derselben
bemerklich macht. Auch läßt sich dies nicht allein an den, zwischen
zwei Objectivgläsern enthaltenen, Luftschichten beobachten, sondern
auch an den Seifenblasen; denn schon bevor sie den Grad der Dünne
erreicht haben, welcher erfoderlich ist, um eine merkliche Farbenzurück-
werfung zu gestatten, werden durch das Prisma concentrische Ringe
darin erkennbar gemacht. Und eben so zeigen dünne Glimmer-,
Wasser- oder Glasblättchcn, welche an der Lampe geblasen worden
sind, wenn sie auch noch nicht so dünn sind, um dem bloßen Auge
merklich gefärbt zu erscheinen, durch das Prisma betrachtet, eine
unendliche Menge kleiner unregelmäßiger Ringe, die aus der Ober
fläche derselben aufs Mannigfachste unduliren, indem sie den un
merklichen Ungleichheiten der Dicke folgen. Und, sagt Newton,
man wird den Grund dieser Erscheinungen leicht begreiflich finden,
wenn man bedenkt, daß alle diese Ringe, in unendlicher Anzahl,
schon in den mit bloßein Auge betrachteten Schichten vorhanden sind,
nur daß sie wegen der Breite ihres Umringes und der hohen Ordnung,
der sie angehören, so stark mit einander vermischt und verschmolzen
sind, daß sie ein einföriniges Weiß zusammenzusetzen scheinen; eine
Verschmelzung, welche das Prisma aufhebt, indem es dieselben mehr
sondert. Zu gehöriger Anstellung dieses Versuches ist erfoderlich, die
dünnen Schichten oder Blätter über einen schwarzen Körper zu bringen,
und durch das Prisma in der Art zu betrachten, wie Fig. 14 darstellt.
Alle Erscheinungen endlich, die in Newtons Theorie über die
Farbenringe beschrieben sind, vereinigen sich zur Bestätigung der Fol-