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noch viel weiter wahrnehmen zu lassen. Da nun so große Dicken
die Ferne, auf welche sich die Veränderlichkeit der anziehenden oder
abstoßenden Kräfte der Mittel auf das Licht merklich äußern kann,
mehrere tausendmal übersteigen, so ist zu schließen, daß die Ab
wechslungen des Zurückwerfens und Durchgehens, wenn sie einmal
so weit reichen, auch sich ins Unbegränzte fortsetzen.
Dies macht es denn einleuchtend, daß diese Abwechslungen von
irgend einer physischen Modification abhängen, welche den Lichttheil-
chen bei ihrem Durchgänge durch die erste brechende Oberfläche ein
gepflanzt wird, und welche sie dann in der ganzen Ausdehnung des
Mittels, welches man sie durchlaufen läßt, beibehalten. Denn sonst
würde es, wenn die Lichttheilchen zur zweiten Oberfläche dieses Mit
tels gelangten, nicht mehr von ihrer Entfernung von der ersten Ober
fläche abhängen, ob sie zurückgeworfen werden oder durchgehen soll
ten, zumal bei Dicken, in denen sich eine unmittelbare Wirkung der
ersten Oberfläche auf die Lichttheilchen nicht mehr als spürbar anneh
men läßt. Die Abhängigkeit, in welcher die Theilchen noch von
dieser ersten Oberfläche in Bezug auf ihre Fähigkeit, zurückgeworfen
oder durchgelassen zu werden, stehen, wenn sie doch keinen wirkli
chen Einfluß mehr von derselben erleiden, beweist unbestreitbar das
Statthaben einer dauernden Modification, die ihnen durch dieselbe
ertheilt worden ist, so wie Newtons Satz es besagt.
Sehr wichtig ist hiebei die Bemerkung, daß diese Modisicationen
keine absolute Nothwendigkeit für die Lichttheilchen mit sich füh
ren, in diesem oder jenem Intervall zurückgeworfen oder durchgelassen
zu werden, sondern das; sie ihnen bloß eine Neigung oder Leich
tigkeit, sich so oder so zu verhalten, ertheilen. Denn sehr dünne
Blättchen von Glimmer oder von Glas, die in der Luft sehr lebhafte
Farben durch Zurückwerfung geben, zeigen, wenn sie an ihrer zwei
ten Oberfläche benetzt sind, die nämlichen Farben, aber weit schwä
cher; so daß eine gewisse Anzahl Lichttheilchen, welche Anfangs von
dieser zweiten Oberfläche zurückgeworfen wurden, durchgehen, wenn
ihre Abstoßungskraft durch die Gegenwart des äußern Mittels ge
schwächt oder ihr entgegengewirkt wird. Dies gilt nicht allein für
die zweite Oberfläche der dünnen Körper, sondern selbst für die dickern
Körper, indem hier gleichfalls die Intensität der Zurückwerfung ab
nimmt, wenn man sie in Berührung mit einem Mittel setzt, dessen
stärkeres oder schwächeres Brechungsvermögen weniger von dem ihri
gen unterschieden ist, als das der Luft oder des leeren Raums. Und
die Zusammensetzung der zurückgeworfenen Farben bleibt in diesem
wie im vorigen Falle, wie sich auch die Intensität der Zurückwer-
fung an der zweiten Oberfläche ändern mag, die nämliche, wie sie
die Dicke oder Dünne des Körpers mit sich bringt (d. h. auch hier
werden die Farben nur stärker oder schwächer zurückgeworfen, nicht
aber ihre Beschaffenheit verändert, wenn die zweite Oberfläche des
Körpers mit einem Mittel von anderm Brechungsvermögcn in Berüh--
Biot's Experimental »Physik. V. 4