Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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und des leichtern Zurückgehens. 
gehe, daß ihre Ordinaten daselbst null seyen, und von da auf eine 
gleiche Weise fortwährend bis zur Mitte 0 der Anwandlung zuneh 
men, wo sie ihr Maximum OM erreichen. Wollen wir diese Con- 
struction auf alle Abwechslungen in den Anwandlungen, welche das 
Theikchen wahrend seines ganzen Laufs durch das gegebene Mittel 
erfährt, ausdehnen, so brauchen wir nur auf seiner Richtung vom 
Punct B an hinter einander Langen BG, CD .... zu nehmen, 
welche unter sich und mit der Lange AB der ersten Anwandlung 
gleich sind. Construiren wir alsdann auf jeder derselben die Curve 
der Intensitäten AMB, abwechselnd auf der einen und auf der an 
dern Seite der Axe ABCD, so wird die buchtige Linie AMBM'C .♦., 
welche hiedurch entsteht, die Art und Intensität der Anwandlung 
bezeichnen, durch welche das Theilchen an jedem Puncte seiner Bahn 
belebt wird. 
Denken wir uns nun, daß ein Stral, welcher ganz aus Licht- 
theilchen besteht, die diesem gleich sind, auf die erste Oberfläche des 
Mittels fällt und zum Theil durch dieselbe hindurchgeht: so werden 
alle Theilchen dieses hindurchgehenden Theils durch die brechende Ober 
fläche ln einen Zustand des leichtern Durchgehens gebracht; aber zu 
folge besten, was wir hinsichtlich ihrer ursprünglichen Ungleichheiten 
fanden, werden sie diesen Zustand nicht alle auf die nämliche Weise 
annehmen, und, bei der Unendlichkeit ihrer Anzahl, alle mögliche 
Perioden desselben vom Anfange bis zum Ende darbieten können« 
Wir wollen also für jedes derselben die Reihe der aufeinanderfol 
genden Anwandlungen, wie sie von der brechenden Oberflache 88, 
Taf. XVII. Big-. 16, aus fortgehen, construiren und untersuchen, 
was geschehen muß, wenn eine zweite Oberfläche sich successiv in 
verschiedenen Abständen von der ersten darbietet. 
Um mit einem äußersten Fall anzufangen, will ich zuerst anneh 
men, das, mit dieser zweiten Oberfläche in Berührung befindliche, 
Mittel sey von der Art, daß die Zurückwerfung an allen Licht- 
theilchen vor sich geht, die sich ihr in irgend einem Theil (sey's zu 
Anfange, zu Ende oder in der Mitte) einer Anwandlung leichtern 
Zurückgehens darbieten, ein Fall, dessen Möglichkeit, wie wir weiter 
oben gesehen, blos von dem Verhältniß abhängt, welches zwischen 
den brechenden Kräften des Körpers und des anliegenden Mittels 
Statt findet. Läßt man dann in unserer Construction eine Linie S'S' 
sich parallel mit 88 bewegen, um die Gränze der zweiten Oberfläche 
dadurch darzustellen, so leuchtet ein, daß die Zurückwerfung nie gänz 
lich null seyn wird, welche geringe Dicke man auch immer dem bre 
chenden Körper geben mag, wofern nur diese Dicke nicht selbst null 
ist. Denn von dem Augenblick an, wo die Linie S'S' sich von SS 
entfernt, wird es eine gewisse Anzahl Lichttheilchen geben, welche 
vermögend sind, zurückgeworfen zu werden. Diese, Anfangs sehr 
geringe Zahl, wird in dem Maße, als sich die Linie S'S' von 8 
entfernt, immer mehr zunehmen, bis endlich, wenn sie nach Ii, in
	        
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