Full text: Lehrbuch der Experimental-Physik oder Erfahrungs-Naturlehre (Fünfter Band)

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und bleibenden Farben der Körper. 
schieden werden, ausnehmend kleine Dimensionen besitzen. Ja es 
wäre wohl möglich, daß in den Körpern, welche uns am dichtesten 
scheinen, der Rauminhalt der Zwischenräume das Volumen der un 
durchdringlichen Elementartheilchen, aus welchen die materiellen 
Grundstoffe bestehen, mehrere tausend Mal überträfe. Denkt man 
sich z. B. die letzten Theilchen der Körper in Gruppen zu zwei und 
zwei, zu drei und drei, zu vier und vier, oder mehrern, mit einan 
der vereinigt, so daß sie in jeder Gruppe durch gewisse Zwischen 
räume getrennt sind; und daß die verschiedenen Gruppen noch durch 
weit größere Zwischenräume geschieden werden; so werden sich nun 
diese Gruppen wieder für ihr Theil zu zwei und zwei, zu drei und 
drei, zu vier und vier zusammen betrachten lassen, so daß dadurch 
noch größere, und durch noch weitere Zwischenräume von einander 
getrennte, Gruppen entstehen. Nimmt man nun die Elementartheil- 
chcn für sehr dicht an, so wird man durch eine solche Vervielfälti 
gung von Abstufungen der Gruppen Systeme hervorbringen können, 
welche alle beliebige Grade der Dichte und Dünne darbieten. Gesetzt 
z. B. die Summe der, zwischen den Gruppen jeder Ordnung ent 
haltenen, Räume sey blos ihrem Totalvolumen gleich, so wird ein 
Körper, der nur Gruppen einer solchen Ordnung enthält, nur 4 sei 
nes Volumens an Materie besitzen; bei zwei Ordnungen wird er 
nur s; bei dreien bei vieren -7-; bei fünfen - 3 V davon enthal 
ten ; so daß sich durch immer stärkere Vervielfachung der Zahl von 
Ordnungen die Verdünnung der Systeme soweit, als man nur 
immer will, treiben ließe. Aus solche Art bilden in den Himmels- 
räumen die Theilchen eines Planeten, obwohl von einander getrennt, 
eine Gruppe von einer gewissen Dichte, welche den Körper des Pla 
neten bildet. Mehrere Planeten, unendlich entfernt von einander 
in Verhältniß zu den Zwischenräumen ihrer Theilchen, aber unend 
lich nahe in Verhältniß zu den Abständen von den andern-Welt- 
körpern, bilden ein System von größerer Dünne, eine Grupr von 
einer zusammengesetztern Ordnung. Die Vereinigung solcher Sy 
steme, welche von einander wiederum durch Zwischenräume geschie 
den sind, die fast unendlich in Verhältniß zu den Bahnen jedes 
Planeten zu nennen sind, werden ein andres, noch dünneres, Sy- 
stein bilden, wovon wir in den Nebelflecken ein Beispiel haben. 
Endlich lassen sich auch noch solche Verbindungen von Nebelflecken 
denken, und s. s. ohne Ende. 
Wenn man einmal annimmt, daß die Theilchen der Körper sich 
in Entfernungen von einander befinden, so ist die hier angegebene 
Vorstellung offenbar die allgemeinste, welche Statt finden kann. 
Um nun zu erklären, wie solche Systeme eigenthümliche Farben 
haben können, die unter jedem Anblick die nämlichen bleiben, reicht 
die 'Annahme hin, daß die zusammengesetztesten Gruppen von Theil 
chen darin sehr klein sind, und daß sie wegen ihrer Dichtigkeit oder 
chemischen Beschaffenheit das Licht weit stärker brechen, als das
	        
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