Vorbemerkungen.
Ganz gewiss steht der Eintritt bleibender Invalidität, in ge
wissen Berufszweigen sowohl, wie im Allgemeinen, in gleicher Weise
in einer ganz gesetzmässigen Beziehung zum Alter, wie das Sterben.
Wie man für verschiedene Alter die Wahrscheinlichkeit ermittelt,
am Ende einer gegebenen Zeitstrecke noch zu leben oder bis dahin
gestorben zu sein, ebenso wird man auch angeben können, wie
gross für eine Person von bestimmtem Alter und aus einer gewissen
Berufsklasse die Wahrscheinlichkeit ist, am Ende einer gegebenen
Zeitstrecke noch zu leben und bis dahin bleibend invalid oder blei
bend arbeits- und erwerbsunfähig geworden zu sein, oder wie gross
die Wahrscheinlichkeit für eine solche Person ist, innerhalb dieser
Zeitstrecke zu sterben und zwar im Zustande bleibender, lebens
länglicher Invalidität oder nicht. Wie mit der bleibenden, so ver
hält es sich auch mit der temporären Invalidität, Krankheit, vor
übergehenden Arbeitsunfähigkeit. In dieser Beziehung kennen wir
schon, vorzugsweise auf Grund von Untersuchungen englischer Sta
tistiker, bis zu einem gewissen Grade das Gesetz, wie die Krank
heitsdauer sich mit dem Alter ändert, d. h. wie gross für ein ge
wisses Alter derjenige Theil einer gewissen Zeitstrecke, z. B. eines
Jahres ist, der von der betreffenden Person im kranken, arbeits
unfähigen Zustande durchlebt wird.
Die grosse Bedeutung der Fragen, die uns in der hier bezeich-
neten Dichtung entgegen treten, leuchtet ohne Weiteres ein und
ebenso die Nothwendigkeit, Fragen solcher Art der analytischen
Voruntersuchung zu unterwerfen, um daraus Regeln abzuleiten,
nach denen man entsprechendes statistisches Material zu sam
meln hat.
Es existiren schon seit Jahrhunderten Kranken- und lnvaliden-
Pensionscassen und doch sind die mathematischen Grundlagen,
auf denen deren Tarife ruhen müssten, bis jetzt kaum näherer
Prüfung unterworfen worden. Nur die Grundlagen der Kranken-
cassen wurden näher studirt, und vorzugsweise ist es der um Fragen
des Versicherungswesens hochverdiente Schriftsteller Dr. Carl II e y m,
welcher an der Hand der englischen und französischen Erhebungen