Temporäre Invalidität.
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nissmassig in dieser Richtung weniger geschehen ist. Was aus
Deutschland darüber bekannt wurde, verdanken wir fast ausschliess
lich Heym. Die gebräuchliche Darstellung ist kurz folgende:
Man beobachtet, wie viel von einer bestimmten Anzahl, z. B. von
100 Personen eines gewissen Alters, im nächsten Jahre erkrankten;
die ganze Zeit, welche diese Personen vom laufenden Jahre im
kranken Zustande durchleben, vertheilt man nun entweder auf
alle Kranken und erhält so die mittlere Krankheitsdauer der
kranken Personen (gewöhnlich in Tagen oder Wochen aus
gedrückt) oder man vertheilt diese Zeit auf alle beobachteten
Personen (Kranke und Gesunde) überhaupt und erhält so die Krank
heitsdauer für das betreffende Alter auf die beobachtete Person.
Das vollständigste Material rührt von Finlaison her, der
seine Beobachtungen auf verschiedene Stände, auf Stadt- und Land
bewohner, und wiederum auf solche Personen ausgedehnt hat, die
schwere oder leichte Arbeit zu verrichten haben.
So findet beispielsweise Finlaison, dass von 100 Personen
vom Alter von 40 Jahren überhaupt im nächsten Jahre erkranken
23,26 Männer und .24,41 Frauen.
Daraus fände sich also für den 40-jährigen Mann die Wahr
scheinlichkeit, im nächsten Jahre krank zu werden 0,2326 und
für eine 40-jährige Frau 0,2441.
Die Krankheitsdauer dieser Kranken beträgt im Mittel:
bei den Männern 35,31,
bei den Frauen 41,33 Tage.
Es kommen daher auf die 100 Personen gerechnet an Kranken
tagen im nächsten Jahre:
bei den 40-jährigen Männern: 23,26 X 35,31 = 821,3,
» » » Frauen: 24,41 X 41,33 = 1008,9.
Auf jede einzelne beobachtete Person kommen daher im
nächsten Jahre Krankentage:
bei den Männern: 8,21,
bei den Frauen: 10,09.
Die zuletzt bezeichneten Werthe sind es, die zur Bildung
sogenannter Krankentabellen benutzt werden und die noch etwas