164
Ueber Invalidität.
näher besprochen werden sollen, ohne dass damit angedeutet werden
sollte, dass nicht auch die vorhin besprochenen Beobachtungsresultate
von Finlaison eine wichtige Bedeutung hätten oder besser ge
sagt, durch gründlichere analytische Behandlung nicht noch be-
sondern Werth gewinnen könnten.
Tab. III des Anhanges enthält in Col. 1 für die verschiedenen
Alter die jährliche Krankheitsdauer in Tagen, wie sie von Heym
für die Leipziger Krankencassen zu Grunde gelegt wurden. Heym
hat sie dadurch erhalten,- dass er aus den Finlaison’sehen
Krankendauern für Männer und Frauen das Mittel nahm und dann
die Mittel mit dem Coefficienten 0,8689 multiplicirte, um damit
gewissen Beobachtungen der Leipziger Krankencassen Rechnung
zu tragen. Diese Art der Uebertragung der englischen Beobach
tungen auf die deutschen Verhältnisse lässt sich freilich nur da
durch rechtfertigen, dass wir eben von Deutschland noch zu wenig
zuverlässige Beobachtungen in dieser Richtung besitzen; die Mit
theilungen, welche Heym (a. a. 0.) indessen über den Gang der
Beobachtungen macht, welche an der »Leipziger Kranken-, In
validen- und Lebensversicherungsgesellschaft Gegenseitigkeit«
angestellt wurden und die fortgesetzt werden, lassen erwarten, dass
wir in nicht zu langer Zeit von dort aus vortreffliches Material
erhalten werden. Für die folgenden Betrachtungen ist es gleich
gültig, wie weit die II e y m’sehe Krankentabelle mit der Wirklich
keit übereinstimmt; denn es soll sich nur darum handeln, die
Tabelle in eine andere Form und zwar in eine solche überzuführen,
die mit den bisher angestellten Betrachtungen besser harmonirt.
Neben der Heym’sehen Krankentafel (Col. 1, Tab. III) ist
zunächst in Col. 2 auch dessen vortreffliche Mortalitätstafel für
Sachsen aufgeführt und Col. 3 enthält die Zahl der Sterbenden,
bestimmt durch die Differenzen der Zahl der Lebenden in Col. 2.
Drückt man nun die Krankheitsdauer nicht in Tagen, sondern in
Jahren aus (das Jahr ist im Folgenden zu 365,24 Tagen angesetzt)
und multiplicirt man sie dann mit der Anzahl der Lebenden der
Mortalitätstafel vom gleichen Alter, so erhält man die Zahlenreihe
der Col. 4 der Tab. III, auf die ich eben aufmerksam machen wollte.
Den Zahlenwerthen dieser Columne lässt sich eine doppelte Be
deutung unterlegen.
So ist z. B. die Zahl der Lebenden vom Alter von 20 Jahren
6415 und die von 21 Jahren 6368; das Mittel aus beiden Zahlen