Full text: Abhandlungen aus der mathematischen Statistik

Temporäre Invalidität, 
165 
wertlien, nämlich 6391,5 stellt dann, vorausgesetzt die Mortalitäts- 
curve dürfe für die kurze Zeitstrecke von einem Jahre als gerad 
linig angesehen werden, die ganze Zeit in Jahren dar, welche die 
6415 20-jährigen Personen im nächsten Jahre überhaupt 
zusammen durchleben. 
Der zugehörige Zahlenwerth 118 in Col. 4 dagegen giebt dann 
an, wie viel Jahre die 6415 anfänglich Lebenden im nächsten 
Jahre im kranken Zustande durchleben. 
Besser ist aber die andere Darstellung. Man kann sich näm 
lich vorstellen, dass nur solche Kranke existiren, die während 
des ganzen Jahres krank sind. Die Werthe der Col. 4 
drücken dann aus, wie viel solcher Kranke in jedem Altersjahre 
gerechnet werden können; so wäre also nach der Tabelle für das 
Alter von 20 Jahren von den 6415 anfänglich Lebenden während 
des ganzen folgenden Jahres krank 118 Personen, während im 
Laufe des gleichen Jahres 47 Personen sterben. Eine solche Ta 
belle Hesse sich dann leicht mit der Invaliditätstabelle, die nur 
bleibend Invalide aufführt (wie Tab. I b ), vereinigen und liesse auch 
eine graphische Darstellung zu; man könnte in Fig, 25, S. 147, 
noch eine vierte Curve einführen, indem man von der Curve CNU 
abwärts für jedes Alter die Werthe der Col. 4 als Längen auftrüge. 
Die Länge PM giebt dann nach dem dort Angegebenen die Anzahl 
der Lebenden überhaupt vom Alter OP, die Strecke NM die An 
zahl der bleibend Invaliden und PN die Anzahl der Nichtinvaliden; 
die letztere Strecke würde nun durch die neue Curve wieder in 
zwei Theile getheilt, der obere Theil ergäbe die temporär Invaliden 
oder Kranken und der untere Theil die Gesunden, d. h. die während 
des ganzen Jahres in Activität lebenden Personen. 
Ein Aveiterer Gewinn würde aber bei der in Tab. III gegebenen 
Anordnung für die Berechnung der Tarife für Ivrankencassen sich 
herausstellen; die Werthe der Col. 4 ergeben dann die Anzahl der 
Personen, die während des ganzen Jahres Krankengelder beziehen 
und man gelangt bei Einführung dieser Zahlenwerthe auf ein 
fachere und elegantere Formeln für Berechnung der Tarife; doch 
unterlasse ich es auch hier, wie oben, speziell auf derartige 
Yersicherungsrechnungen einzugehen. Auch über die Frage der 
temporären Invalidität überhaupt sind vorläufig weitere analy 
tische Untersuchungen von untergeordnetem Werth; es werden 
solche erst eine Bedeutung gewinnen, wenn sie zum Zwecke der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.