Statistische Erhebungen über Unfälle.
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Aus der ganzen Tabelle lässt sich nur so viel schliessen, dass
es als gewagt bezeichnet werden müsste, wenn man auf Grund der
angegebenen Beobachtungsresultate irgend welche Schlüsse auf Land
und Leute ziehen und diese Resultate anwenden wollte, um bei
der Berechnung von Prämientarifen die verschiedenen Arten der
tödtlichen Unfälle gesondert zu behandeln; nur so viel lässt
sich erkennen, dass eine in allen Ländern gleichmässig geregelte
Beobachtungsweise in der angedeuteten Richtung auf höchst inte
ressante und sehr bezeichnende Ergebnisse führen würde.
Wichtiger als die Frage, die wir so eben nur berühren konn
ten , ist die, wie sich die tödtlichen Unfälle auf die verschiedenen
Altersklassen vertheilen; wenigstens für die Frage der Unfall
versicherung ist es erforderlich, in der genannten Beziehung An
haltspunkte zu besitzen. Auch hier liegt im Ganzen bis jetzt nur
wenig statistisches Material vor, aber doch, wie ich glaube, vor
läufig genug, um einen Satz als näherungsweise begründet anzu-
selien, von dem wir später Gebrauch machen werden. Es sollen
im Folgenden nur diejenigen Resultate statistischer Erhebungen
angegeben werden, die eine grössere Vollständigkeit zeigen; es sind
diejenigen, welche aus Bayern, Belgien und England herrühren.
Aus der Zusammenstellung auf folgender Seite ist für
unsere Zwecke der Satz zu entnehmen, dass für die Altersklassen
vom 20. bis 60. Jahre, die bei der Unfalls Versicherung doch wohl
ausschliesslich in Betracht kommen, die Wahrscheinlichkeit des
tödtlichen Unfalles nur innerhalb sehr enger Grenzen variirt, so
dass man sie zwischen diesen Grenzen bis auf Weiteres als con-
stant, als nahezu unabhängig vom Alter ansehen darf.
Es wäre auch hier gewagt, aus den angegebenen Zahlenwerthen,
obgleich sie ziemliche Regelmässigkeit zeigen, weitere Schlüsse
zu ziehen.
Mit dem bis hierher Gegebenen sind schon die Hauptergebnisse
statistischer Erhebungen über tödtliche Unfälle im Allgemeinen
zusammengefasst; was nun im Weitern die Unfälle in verschiedenen
Ständen, also diejenigen tödtlichen Unfälle betrifft, die vorzugsweise
als eine Folge der Berufsausübung erscheinen, so liegen hierüber
nur Beobachtungen vor, die man beim Bergbau gemacht hat.
Engel führt (a. a. 0.) sehr sorgfältig alle Resultate solcher
Beobachtungen auf und kommt schliesslich auf das Gesammt-
resultat, welches folgende Uebersicht zeigt; ich habe auch hier,
Zeuner. Abhandlungen a. d. math. Statistik.
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