Full text: Entwurf zu einer Erziehungs-Anstalt sowie ein Plan zur Anlage einer neuen Haupt-Strasse von dem Hoftheater nach den Gasteig in München (17. Heft)

des anstossenden äussern Terrains gelegt, was Taf. NM. B. die Kirche in der Höhe des Orgelchors. 
bei der vorausgesetzten freien und hohen Lage _ _ a) der obere Theil von dem Kirchraume und dem 
der Baustelle völlig zur Trockenheit etc. des- hohen Chore. 
selben genügt, selbst abgesehen davon, dass _ b) das Orgelchor. 
unter diesem Geschoss überall gewölbte Räume 
. RE c) Vor- und Treppenflur. 
angenommen sind, mittelst welchen quer durch N 
Jas ganze Gebäude ein Luftzug erzielt werden d) Tribünen, 
kann. Zu den Kellerräumen selbst können, e) Raum zur Aufbewahrung von Kirchengeräthe. 
ausser des schon bei der Küche gedachten Die innern Kirchenpfeiler mit ihren Gewöl- 
Zugangs, unter den Antrittstheilen der fünf ben, die Fensterrippen und das Dach sind aus 
Geschosstreppen noch oben so viele Eingänge Kisen konstruirt. Wenn hier das Schwache 
angelegt werden. der Kirchenpfeiler einerseits besonders in akusti- 
Taf. NE. A das zweite Geschoss vom Erziehungsgebäude. scher und optischer Hinsicht wesentliche Vor- 
- =. a) Austritt von der Haupttreppe. theile für den innern Kirchenraum gewährt, so 
- b) Corridor, der sein Licht theils von den Fen- verlangt andererseits dieses der Harmonie we- 
stern an den zwei (iebelseiten, theils von den gen, dass auch die betreffenden Deckengewölbe 
Treppenfluren, theils von oben herab (Taf. 11, durch die Anordnung von kleinen Rippenfel- 
Fig. 2, a und Taf, IV, Fig. 3, a) erhält. dern und sonstigen Durchbrechungen leicht ge- 
") Glasthüren zum nähern Abschluss dieses Cor- halten werden. Im Scheitel der Kreuzgewölbe 
ridors; sind daher namentlich auch Oeffnungen gedacht, 
d) drei Schlafsäle a 25 Zellen. welche mit farbigem Glase auszufüllen sind, 
e) drei Wasch - und Kleider - Kabinette. und die das zum "Transparent nöthige Licht 
drei Studiersäle, A 24 Schüler und den von den obern Dachfenstern erhalten. (Taf. II, 
Präfekten. . Fig. 3, a), Bei dem reichlichen Lichte, das 
g) drei Hörsäle, & 28 Schüler. die Kirchenfenster geben, ist hier eine Dämpfung 
bh) drei Hörsäle desgleichen. desselben durch farbiges Glas oder Glasmale- 
\ Musiksaal. Bei diesem Raume kann durch reı angEMESSEN. 
das Hinaufrücken der Decke in den Dachboden, 
die Geschosshöhe noch angemessen um 6 Fuss Taf. N, C. das erste Geschoss vom Museum. 
vermehrt werden. - al Vorhalle. In derselben könnte angemessen die 
) Versammlungssaal für mindestens Statue des Königs Ludwig als Erwecker des 
100 bis 125 Schüler. Gallerien für Kunststrebens der neuern Zeit, aufgestellt 
das zuschauende Publikum lassen sich werden. 
bei diesem Saale an dessen schmalen Seiten hı zwei Gemäldehallen. Die zwei langen Mittel- 
dadurch erreichen, dass oben von den anstos- wände und die vier schmalen Seitenwände da- 
senden Dachräumen der nöthige Gelass zu 3—4 von gewähren zusammen eine Wandlänge von 
Sitzreihen dazu abgeschnitten wird. (Taf. MI, c 420 Fuss zur Aufnahme von Wandgemäl- 
Fig. 2, b). Der Zutritt zu diesen Gallerien den. Da das Programm einen Raum für 30 
selbst kann dann mittelst den Geschosstreppen Bilder ä 12 Fuss lang und 50 der- 
und schmalen Gängen auf den Dachboden, oder gleichen äa 6 bis 9 F. lang verlangt, zu- 
durch die Anlage von Wendeltreppen bei 1 er- sammen daher eine Wandlänge von 735 Fuss 
reicht. werden. Ausdehnung bedingt, so würden diese zwei 
n) zwei Abtrittsräume, Hallen dazu gross genug sein, wenn durch- 
n) Corridore. schnittlich das Aufhängen von zwei Reihen 
Der über dem zweiten Geschosse der beiden Bilder angenommen wird. 
Seitentheile des Gebäudes vorhandene Dach- Flur. Die Treppe steigt mit ihrer ersten gan- 
boden (Taf. IV, Fig. 3, b) gewährt überflüs- zen Wendung bis zur Höhe der Gallerie Taf. II, 
sigen Raum zur Kinrichtung von Kleider- C? und führt dann von hier mit einer zweiten 
und Leinwand-Kammern. ganzen Wendung zum zweiten Geschoss. 
Die Wände von dem Versammlungssaale, Die Fussbodenhöhe und das Souterrain ist 
dem Speisesaale und der Haupttreppe hier eben so wie bei dem Erziehungs - Gebäude 
(Stiegenhaus) bieten regelmässige Flächen angelegt. 
zur beliebigen Schmückung mit plastischen 
Bildwerken und farbigen Dekoratio- Taf. HE. GC. das zweite Geschoss vom Museum. 
nen. „Ausserdem gewährt auch noch der Cor- _ _ a) Vor- und Treppenflur. 
ridor im zweiten Geschosse eine Gelegenheit b)i.Corridor 
wo zur Belehrung und Aneiferung der Schüler ) a 5 Er Me ds 
ein Cyclus von Begebenheiten aus der vater- c) zwei Zimmer für die Bibliothek. . 
ländischen Geschichte dargestellt werden könn- d) vier Räume für das Naturalien-Ka- 
te. In den zwei an den Mittelbau anstossen- binet. 
den, zus. c 330 F. langen Seitentheilen des Cor- e) sechs disponible Räume, zur Aufnahme von 
ridors sind nämlich zwischen den Thüren und Kunst - oder andern Sammlungen geeignet. 
dem Anfange der Deckenwölbung (Taf, IV, Bei den vorgedachten Räumen b bis e ist 
Fig. 3, c) zehn Fuss hohe Wandflächen vor- eine Deckenbeleuchtung (Taf. II, Fig. 5, a) 
handen, auf welchen sich fortlaufende Felder angenommen, während dabei die übrigen in 
für Malerei anbringen lassen, wozu die in der den Umfangsmauern befindlichen Fenster zur 
Decke vorhandenen Fenster vortheilhafte Be- Lüftung dieser Räume dienen sollen. 
leuchtung abgeben. dieser Raum nebst den darüber befindlichen 
Taf. N, B. die Kirche zu ebener Erde. Deren Grösse Thurmräumen eignet sich besonders zu einer 
zu 1000 Personen. Lokalität für Witterungs- oder Himmelskunde. 
- - a) Vorhallen, Die Decken, das Dach und die Fensterrip- 
- - b) Raum für die Kirchengänger. pen sind bei diesem Gebäude aus Eisen kon- 
c) das Chor mit dem Hochaltar. struirt. 
d) Nebenaltäre. 
e) Kanzel. Taf. EM, B? und GC 2. Verbindungsgallerien zu ebener Erde. 
7) Taufstein, 
z) Beichtstuhl. Taf. HN. B? und (02. Dieselben Gallerien im zweiten Stocke. 
h) Kapelle. Angenommen ist bei diesen Gallerien, dass 
‘) Sakristeien. deren Decken im ersten Stock massiv gewölbt 
Unter der ganzen Kirche ist theils zur Be- und im zweiten Stock desgleichen nebst den 
förderung der Trockenheit der Kirchenräume, Dachflächen aus Eisen konstruirt sind. 
theils zum Behufe etwaiger Heitzung dersel- Diese Gallerien können auch als bedeckte 
ben, ein Souterrain angenommen, zu welchen Ein- und Aussteigeplätze zum Zutritt in das 
niederwärts die "Treppen in den Vorhallen Erziehungs - Gebäude, in die Kirche und das 
Führen. Muinseum dienen.
	        
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