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Einleitung. *)
In der Ausdelmnngslehre betrachten wir die aufeinander-1
folgenden Zustände eines Dinges als verschieden. Die Aen-
derung, durch welche diese Zustände erzeugt werden, nennen
wir Bewegung, und das Ding selbst in seinen verschiedenen
Zuständen: Punkt. ■— Den Inbegriff einer ununterbrochenen
(stetigen) Reihe solcher Zustände nennen wir ein Gebilde,
und bezeichnen mit demselben Namen auch den Inbegriff
der successiven Zustände eines bewegten Gebildes.
Anm. In der That erscheinen selbst im Sprachgebrcmche Dinge
aller Art als Punkte, sobald es sich um keine ihrer sonstigen Eigen
schaften handelt, sondern nur um die Bewegung, welche die Dinge
selbst machen müssen, um zu einander zu gelangen, oder unser Geist,
um von einem zum andern zu kommen. In diesem Sinne werden z. B.
Städte auf einer Landkarte, die Sterne am Himmel, Menschen, die wir
aus grösserer horizontaler oder vertikaler Entfernung erblicken, ja selbst
Landflächen, sobald nur ihre Oertlichkeit hervorgehoben wird, als Punkte
aufgefasst und bezeichnet. — Dieselbe Abstraction aber, welche uns
von der concreten Einheit zum Begriff der Zahl Eins führt, leitet uns
auch von dem als Punkt aufgefassten Dinge zum Begriff des Punktes
selbst.
Indem man einen Punkt sich bewegen lässt, und die von 2
ihm continuirlich durchlaufenen Zustände zu einem Begriffe
vereinigt, erhält man ein Gebilde l ter Stufe. Ebenso entsteht
aus einem bewegten Gebilde l ler Stufe ein Gebilde 2 ter Stufe
u. s. f. — Die Bewegung, durch welche ein Gebilde hervor
gegangen ist, haftet an ihm als eine Eigenschaft, die man
Ausdehnung nennt. Hiernach hat der Punkt selbst (Gebilde
0 ler Stufe) keine Ausdehnung, ein Gebilde l tor Stufe eine,
überhaupt ein Gebilde w ter Stufe n Ausdehnungen.
Jede Bewegung kann begrenzt oder unbegrenzt gedacht 3.
werden.
*) Vgl. Grassmann, Ausdehnungslehre I. Einleitung S. XXVII ff.
Schlegel, Syst, d, Raumlehre. j
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