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aber hoch zu stehen und sind in den meisten Fällen auch entbehrlich,
da doch eine Aussteckung der Verbauung an Ort und Stelle vor
genommen werden muß.
Die Verbauungen bestehen in Erstellung von Mauer- oder Holz
werken oder auch in Verbindung beider. Erdbewegungen verlangt
die eine und andere Bauweise, die erstere hie und da auch Spreng
arbeiten.
Erdgraben sind nicht ohne Wirkung, indem der Schnee sich in
denselben festsetzt und die gesammte Schneemasse dadurch, wie ver
mittelst ebenso vieler Hacken an den Boden sestgehängt wird. Sie
kommen aber darin dem Mauer- und Holzwerk lange nicht gleich
und schließen außerdem Nachtheile in sich, welche ihre Anwendung
nicht empfehlen.
Ist der Boden locker oder wasserzügig, so brechen die äußern
Ränder der Gräben leicht ein, besonders iin Frühling beim Schnee
schmelz, wo letztere mit Wasser angefüllt und die Wände stark durch
tränkt sind. Diese kleinen, scheinbar geringfügigen Erdbrüche können
aber leicht größere Ausdehnung annehmen und geradezu gefahr
bringend werden.
Da, wo dies nicht zu befürchten ist, wie im trockenen, festen
Boden, brechen die Wände der Gräben doch mehr oder weniger bald
ein und das Schnee- und Regenwasser führt Erde und Steine herbei,
so daß man sich genöthigt sieht, jeden Herbst die Gräben wieder zu
räumen, was eine jährlich wiederkehrende Ausgabe veranlaßt. Außer
dem sind solche Gräben und Aufwürfe den Aelplern nicht genehm,
weil dadurch Weidfläche verloren geht und das Großvieh Gefahr
läuft, in den Vertiefungen die Beine zu brechen. Aus diesen Gründen
wird hier von den Gräben als Verbaumittel gänzlich Umgang
genommen.
Terrassirungen für sich allein entsprechen dem Zweck ebenfalls
nicht hinreichend; auch ihnen hangen obige Nachtheile an, wennauch
in geringerem Grade. Die Gemeinde Andermatt ließ am Gurschen