Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

113 
bis 1.60« und eine mittlere Stärke von 14—15°«. Aufgespaltenes 
Holz ist zweckmäßiger als rundes, weil ersteres den Schnee besser 
zurückhält, besonders wenn die breiteste Seite des Pfahls bergwärts 
gekehrt wird. 
Eine künstliche Tränkung des Holzes zu größerer Dauerhaftigkeit 
desselben erlauben die zu hohen Kosten nicht, sie ist übrigens auch 
nicht nöthig, da das, wenigstens ein halbes Jahr unter Schnee 
liegende und nachher, einer die Fäulniß wenig befördernden Atmo 
sphäre ausgesetzte Holz sich in den meisten Fällen so lange frisch 
erhalten wird, bis die mit der Verbauung zu verbindende Pflanzung 
so weit emporgewachsen sein wird, um den Schnee zu binden. Vor 
Ankohlen der Pfähle wird gewarnt, da ihre Festigkeit hiedurch 
geschwächt wird, ohne ihre Dauer zn erhöhen. 
Die Pfähle werden am schwächern Ende kurz zugespitzt, wenn 
thunlich bis auf 70—80 cm in den Boden lothrecht eingetrieben und 
mit Steinerl ringsum sorgfältig verkeilt. Ueber 9O°« sollen die Pfähle 
nicht über den Boden hervorragen; bei schwachgründigem Boden 
dürfen sie selbst diese Höhe, der zu stark wirkenden Hebelkraft lvegen 
nicht erreichen. 
Es wurde bei Bodenbefestigungen schon angerathen, die Pfähle 
senkrecht auf die Hangfläche einzuschlagen, lvas aber nicht empfehlens- 
lverth ist, weil der Pfahl, bei schwachgründigem Boden, in der loth- 
rechten Richtung mehr Boden findet und er ferner durch den Druck 
von oben her mit der Zeit sich ohnedem eher nach unten neigt. 
Die Verkeilung der Pfähle mit Steinen dient nicht nur wesent- 
lich zur Befestigung des Pfahles, sondern hält ihn auch trocken, lvas 
seine Dauer erhöht. 
Das Eintreiben der Pfähle hat mit hölzernen Schlägeln oder 
doch vermittelst einer hölzernen Zwischenlage zu geschehen, damit die 
Psahlköpse nicht splittern. 
Die richtige Wahl der Oertlichkeit für die einzelnen Psahlreihen 
und auch für die einzelnen Pfähle ist von Wichtigkeit. Immer 
Coaz, Lauinen der Schweizeralpen. 
8
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.