Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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ich noch grüne Aeste mit reifenden Zapfen. Bringt man noch den 
hohen Nutzwerth des Arvenholzes und den Ertrag der Nüsse in 
Betracht, so kann diese edle Holzart den Forstleuten des eigentlichen 
Hochgebirgs nicht genug zur Kultur empfohlen werden, die allerdings 
etwas Geduld in Bezug auf Keimung und Wuchs in den ersten 
Jahren verlangt I. 
Einigermaßen sorgfältig ausgeführte Pflanzungen zeigen, nach 
zahlreich gemachten Erfahrungen keinen größeren Verlust als 1 - 2 °/o. 
In Folge der Kulturvernachläfsigung der Arve sind Pflänzlinge 
schwierig und nur zu hohen Preisen (circa Fr. 60 das Tausend 
sechsjähriger Pflanzen) erhältlich. 
Die Lärche, die gegenwärtig vorherrschende Holzart im Hoch 
gebirge, kommt der Arve an Härte nicht gleich. Die im Frühling, 
bei der Lärche allerdings früher als bei der Arve sich entwickelnden 
Triebe frieren an jungen Pflanzen nicht selten zurück und der Schnee 
drückt ihr schwaches Stämmchen nieder, so daß sie in der ersten 
Jugend stark in die Seitenäste treibt und buschig aussieht. 
Ferner hat sie den großen Nachtheil, daß sie im Frühling sehr 
früh treibt und int Trieb nur mit Einbuße einer bedeutenden Stück 
zahl versetzbar ist. Dagegen ist ihre Erziehung aus Samen leicht 
und ihr Wachsthum in der Jugend rasch, so daß sie, selbst wenn 
sie im Hochgebirg erzogen worden, schon im dritten bis vierten Jahr 
versetzbar ist, unter günstigen Verhältnissen bereits im zweiten Jahr, 
ganz besonders tvenn der Pflanzengarten auf der Kulturstelle selbst 
liegt. Das gemeinschaftliche Versetzen je einer Lärche mit einer Fichte 
ist sehr zu empfehlen, weil die schwachstämmige Lärchenpslanze von 
0 So gering, als man gewöhnlich annimmt, ist der Längenwuchs der Arven 
in der ersten Jugend indeß doch nicht, denn in der Kultur ob Pontresina (Ober- 
eugadin), 1800™ über Meer, hatte eine achtjährige Arve 2.8 C ™ Durchmesser und 
eine Höhe von 92"™, somit ein durchschnittliches jährliches Längcnwachsthum von 
11.5"™. Bei zehn- und mehrjährigen Pflanzen sind Längentriebe von 20—25°™ 
nicht selten und gehen bis 30 und 33 c ™,
	        
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