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die projektirte Entfernung gemessen und aus dem Höhenunterschied
die Hanglinie berechnet.
Zur Feststellung der mittleren Breiten gibt die unmittelbare
Messung an verschiedenen Stellen das zuverlässigste Resultat. Wün-
schenswerth wäre gleichzeitige Angabe der größten und geringsten
Breiten, besonders derjenigen der Anbruchstellen. Bei wichtigeren
Lauinenzügen lväre die Ausnahme, wenigstens des Hauptlängenprofils
sehr verdankenswerth.
Die Flächenausdehnung (projektirt) ist aus der projektirten Länge
und der mittleren Breite oder besser ans der Einzeichnung der Lauinen-
züge in die Karten zu ermitteln.
7) Verbau. Im Allgemeinen ist jede Lauine verbaubar, die ihren
Ursprung nicht etwa in Felswänden nimmt.
Wo Schneeschilder in Lauinenzügen sich bilden, sind diese
anzugeben.
Sehr interessant lväre es, zu erfahren, bei welcher Witterung,
innert welchem Zeitraum (Angabe der Wochen oder Monate) und zu
welcher Tageszeit die verschiedenen Lauinen gewöhnlich ziehen.
Ueber die Schnelligkeit, mit welcher die Lauinen abfahren, sind
keine zuverlässigen Angaben vorhanden, weßhalb diessällige Beob
achtungen gemacht werden sollten. Es muß dies von Stellen aus
geschehen, lvo die Züge vom Ursprung an bis zu ihrem Auslauf
überblickt werden können. Es wäre die Zeit von der ersten Bewegung
der Schneemasse an bis zu deren Ankunft in der Thalsohle oder einer
Ebene, wo die Lauine sich langsam verläuft, genau festzustellen, um
den Fall auf die Sekunde aus der durchlaufenen Bahn berechnen
zu können.
Alle diese Angaben, die in der Tabelle nicht berücksichtigt lverden
konnten, wären in einen besonderen Bericht aufzunehmen und dem
selben ferner beizufügen:
Allfällige zuverlässige Angaben der Entfernung, auf welche
besonders Staublauinen durch Luftdruck verderblich gewirkt haben.