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Als Herr A b ich im Sommer 1873 Gelegenheit hatte, die im
Bau begriffene Galerie an der Matoschinsch lucht in Augenschein zu
nehmen, zeigte ihm der Bauführer die Stelle, wo im Sommer 1869,
ganz unerwartet, eine Lauine niederfuhr und durch ihren Luftdruck
einen Mann aufhob, über das tiefe Kobithal an den Felsabhang der
gegenüberliegenden Seite hinübertrug und ohne die geringste Verletzung
niedersetzte.
Die gleiche Lauine verschüttete 40 Arbeiter, von denen dreißig
noch lebend ausgegraben werden konnten, die Leichen der zehn
Umgekommenen aber erst im Dezember 1879 unten im Flußbett
gefunden wurden.
Der Lauinenkegel hatte eine Länge von 128"' und eine Höhe
von 7.62™.
Schlußwort.
Hiemit bin ich am Schluffe meiner Arbeit angelangt. In der
Absicht an die Hand genommen, auch bei denjenigen das Interesse
für die Lauinen zu wecken, welche dieser Erscheinung bisher keine
besondere Beachtung geschenkt, zugleich aber auch, um den Leser mit
den Ursachen der Entstehung der Lauinen bekannt zu machen und
demselben das Auftreten, die Verheerungen, sowie die Geschichte
derselben vor Augen zu führen, liegt der Hauptzweck des Werkchens
darin, den Technikern und unter diesen namentlich dem Forstmann
die nöthige Anleitung zum Verbau der Lauinen zu geben, insoweit
eine solche überhaupt möglich und der Kostenaufwand dem dadurch
zu erlangenden Vortheil entsprechend ist.