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Die Forstleute suchen durch angemessene Erziehung und Pflege
ihrer Waldungen diesem Schaden möglichst vorzubeugen, Besitzer von
Baumgärten durch zweckmäßigen Schnitt und Abschütteln des Schnees.
Schneefälle bei kalter Witterung, unter 0°, sind immer kleinflockig,
weil die trockenen Krystalle im Niederfallen nicht an einander haften.
Die Schneeflöckchen hängen sich auch nicht leicht an Gegenstände an, wie
diejenigen des nassen Schnees, und bringen den Bäumen keinen Schaden.
Bei solchem Schneefall rufen die Knaben:
„Es schneierlet und peierlet und got a kalta Wind
Und d'Maitla leggen d'Hentscha a und Buaba laufen g'schwind."
Dieser Schnee ballt sich schwierig, in die Hand genommen erst,
nachdem er durch die Wärme derselben zum Schmelzen gebracht worden.
Er bahnt sich auch schwierig und knistert unter dem Schlitten durch
Reibung der Schneekrystalle unter sich.
Während der nasse Schnee in Folge des bereits begonnenen
Schmelzprozesses und wegen der geringen eingeschlossenen Luftmasse
sich bald lagert und setzt und an Volumen rasch abnimmt, ist dies
beim trocknen Schnee, der viel Luft in sich birgt und daher auch
leichter ist, nur in geringem Masse der Fall, ja er liegt oft so locker
und lose auf, daß er vorn Winde, wie der Sand unserer Flußufer
und der Dünen, von einem Ort zum andern geweht wird. Und am
Boden angelangt, reizt der leichteste Windhauch die Flöckchen zu neuem
Spiel und Tanz, bis sie in einer Vertiefung oder hinter Gebüsch,
Mauern und Zäunen zur Ruhe gelangen und sich da anhäufen.
Starke Winde fegen solchen Schnee jährlich und oft massenhaft
von Anhöhen, Kuppen, Plateaux, Gräten und Rücken in die nächsten
Vertiefungen. Es werden diese mit Schneefall verbundenen Winde
Schneegestöber oder Gugseten und die dabei angehäuften Schneemassen
Schnee-Gwehten genannt r ). Sie besitzen oft die mannigfaltigste und
y Zwechta (Deutsch Wallis); Zwöchta (Urseren); Gvntts (Unterwallis); Sgufiö
(Eugadiner Romanisch); Guflä (Oberländer R.); Gonfiati (Italienisch); Cuss
(Livinerthal); menee (Jura).