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Solche Schneegestöber stehen fast immer mit allgemeinern, starken
Luftströmungen in Verbindung, welche leichte Gegenstände auf ganz
außerordentliche Entfernungen forttragen. So fand ich den 6. Sep-
tember 1878 auf dem, im Becken des Rhonegletschers liegenden
Gerstengletscher, in einer Höhe von 2490™, u. A. Blätter von
Buchen, die sehr wahrscheinlich aus der Gegend von Jnnertkirchen, als
dem nächsten Ort, wo diese Holzart vorkommt, also auf eine Ent
fernung von wenigstens 16 Kilometer, heraufgetragen worden waren.
Im Dezember desselben Jahres führte ein Südsturm Kastanien
blätter aus dem Bergell, aus einer Tiefe von etwa 1050™, über
Gebirgseinfattelungen von 2700™ und mehr nach Avers herüber.
Ueber die Masse des in einem Winter gefallenen Schnees,
frischgefallen gemessen, sind bisher noch wenige Beobachtungen gemacht
worden. Dieselbe ist im Hochgebirge sehr bedeutend, denn es sängt
früh im Herbste an zu schneien, schneit oft, hie und da am gleichen
Tage mehrmals und ferner weit in's Frühjahr hinein, ja es gibt
einzelne Schneetage selbst in fast jedem Sommermonat.
Das monatliche und mehrmalige Schneien an einem und dem
selben Tage ergibt sich aus folgender Zusammenstellung der Schnee
fälle auf dem St. Theodulpaß im Wallis, Station Dollfuß-Außet,
3333™
über Meer
Monat.
Schnee gefallen.
Monat.
Schnee gefallen.
Mal.
Mal.
1865.
August
73
1866. Mai . .
. 130
September
7
Juni . .
61
Oktober .
65
Juli
. 46
November
. 104
Jahreszeiten. Mittel.
Dezember
66
Winter. . .
. 301
1866.
Januar .
. 92
Frühling . .
. 500
Februar .
. 143
Sommer . .
. 180
März . .
. 167
Herbst . . .
176
April . .
. 203
Im Jahr. .
. 1157