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abgekürzt. Es heißt hiebei aber vorsichtig sein, wenn die Decke des
Gewölbes vom brausenden Bache bereits stark unterhöhlt ist. Schon
Mancher ist mit der Decke eingebrochen und tut Begleit von Firn
trümmern in das harte und kalte Bachbett versunken.
Das Alpvieh, namentlich die Schafe, weilen an heißen Sommer
tagen gerne auf den kühlen Lauinenkegeln.
Ueberbrücknngen von Gletscherspalten durch Lauinen, besonders
der breiten, weithin sich erstreckenden Spalten im Hintergründe der
Gletschermulden, am Fuße der Einhänge, erleichtern die Ersteigungen
von Bergen sehr, luxe dies den Alpenklubisten gar Wohl bekannt ist.
Eine erwähnenswerthe Rolle spielen besonders die großem und
jährlich ziehenden Lauiuen hinsichtlich des Herniedersteigens der Alpen
pflanzen in tiefere Regionen, wo der langausdauernde Laninenschnee
ihnen die, zu ihrem Gedeihen nöthige Feuchtigkeit und Frische bietet
und ihnen ihr Alpenklima ersetzt.
An diesen steten Lagerplätzen der Lauinenkegel finden wir eine
ziemliche Anzahl von Alpenpflanzen, die mehrere hundert, ja bis
1000 m von ihrem ursprünglichen Standort heruntergeführt wurden
und da den Botaniker überraschen.
Am häufigsten trifft man, je nach Bodenbeschasfenheit und Lage,
Ranimciilus alpestris , Soldanella, Drias octopetala, Saxifraga
oppositifolia, Arabis alp in a, Ainus viridis u. a.
Wo zahlreiche Lauinen einen Hang drirchschneiden, ist dieser
Transport von Rasen und Sämereien nach der Tiefe ein gar nicht
unbedeutender; derselbe wird fast ausschließlich von den Grund
lauinen besorgt.
4. Geschichte und Verbreitung der Lauinen in den
Schweizeral^en.
Der erste Schnee, der auf die Alpen in ihrer gegenwärtigen
Gestaltung fiel, donnerte auch die ersten Lauinen in die noch jungen
Thäler herunter. Seither bilden sie einen Charakterzug derselben.