Full text: Die Lawinen der Schweizeralpen

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Um Mittag löste sich an der Nola eine zweite Lauine, wobei 
155 Gebäulichkeiten zertrümmert wurden und 57 Personen das Leben 
verloren. 
Sehr reich an Lauinen ist auch das große Gebiet der Gemeinde 
Klosters und die Landschaft Davos. 
Ich lasse hier einen Auszug über die bemerkenswerthesten Lauinen 
aus der Chronik von Davos folgen, welche Oberst Fluri Sprecher 
von Bernegg, Ritter re., als Landschreiber im Jahr 1575 aus 
Urkunden zusammengetragen hat und welche Arbeit von seinem 
Sohne Fortunat, dem Geschichtschreiber, fortgesetzt wurde. 
„Martin Schlegel, Landammann ans Davos, soll, als er noch 
jung war, seinen Sitz und Wohnung gehabt zum See, am Tschuggen, 
da die Löuwenen Anno 1440 zwei Häuser und Haushaben brochen 
und hingenommen und elf Personen töbet und vier davonkommen, 
unter welchen Er auch einer gewesen und in die 24 Stunden in der 
Löuwene gelegen sein und durch Gottes Wunder und Hülse davon 
kommen mit dem Leben." 
„1569 ist eine Löuwene aus Severberg außer den Meierhos 
gegangen, innert der Crina ein Haus gebrochen und genommen und 
sieben Menschen getödet und das Eis im See gebrochen und todte 
Fische aus gestoßen." 
Nach den Beiträgen der bereits erwähnten Naturchronik der 
Schweiz, insbesondere der rhätischen Alpen, von Professor Brügger, 
sind 1602, den 16. Januar, an einem Samstag, Nachts um 12 Uhr, 
nachdem es drei Wochen geschneit und der Schnee über 12 Schuh 
Höhe erreicht hatte, in Davos aus einmal an vielen Orten gewal 
tige Schneelauinen losgebrochen, „daß Berg und Thal erzittert und 
toset." Ganze Lärch- und Tannenbäume mitsammt den Wurzeln, viel 
Erde und Steine wurden mitgerissen, die Frauenkirche, bei 70 Häuser 
und Hofstätten zertrümmert oder hinweggeführt und mitsammt den 
Bewohnern im Schnee begraben. Es wurde mit allen Glocken 
gestürmt und drei Tage und Nächte mit großer Anstrengung im
	        
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