Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

i2L Vierte Vorlesung» 
Vifr §. 86. 
Es ist aus dieser Vergleichungstaftl zu erftben, daß 
die Wurfweiten bey den Elevations-Winkeln, welche kleiner 
find als 4£ V von der parabolischen Theorie beträchtlich ab 
weichen ; die Abirrungen werden bey zunehmenden Elevations- 
Winkeln immer kleiner, so daß über 45° die nach dem an 
geführten Satze berechneten Wurfweiten mit der Erfahrung 
beynahe genau übereinstimmen. Ja selbst die vom Herrn 
Bezout nach der Theorie des Widerstandes ungemein 
beschwerlich berechneten Wurfweiten über 4L" stehen 
mit den Sinustn der doppelten Llevations - Winkel in 
einem so genauen Verhältnisse, daß die von der Aech« 
nung herrührenden Abirrungen um vieles kleiner sind, 
als die gewöhnlichsten Unterschiede der Wufweiten bep 
eifl-rley Ladung und Elevat on Die Berechnung der 
Zeit bey den Elevations-Winkeln unter 45° stimmet mit 
den Versuchen beynahe vollkommen überein; über 45° ist die 
Uebereinstimmung nicht mehr so genau; freist aber doch noch 
also beschaffen, daß sich im erforderlichen Falle die Länge 
der Brandröhre so ziemlich daraach einrichten läßt« 
Es ist allerdings daran gekegen, daß man genau uns 
lerfuche, ob beym Bombenwerfen die Abirrungen der para 
bolischen Theorie von der Erfahrung bey kleinen Ladungen _ 
noch unbeträchtlicher werden, oder ob sie vielleicht noch grö 
ßer anwachsen, als in der angeführten Vergleichungstaftl. 
Jene, die den Widerstand der Luft kennen, aber dabey die 
Lage und Entzündung des Pulvers und auf andere Um 
stande nicht denken, würden das erste b Häupten; allein die 
Erfahrung zeigt oft das Gegentheil. Vermöge eines hier 
im Augustmonathe 1783 abgeführten Versuches hat man 
mit einem 6opfnndigeu Poller bey einer Ladung von i^Pf. 
Wienergew. unter dem Elevations-Winkel von 45° mit 4 
auf einander folgenden Würfen die Wurfweiten »46; iL2; 
*4*; »4L Wienerklafter erhalten; daraus folgt die mitt 
lere Wurfweiten 146. Bep eben derselben Ladung unter 
dem
	        
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