Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

204 Achte Vorlesung. 
Fig, weil in einem solchen Falle nur ein Theil des größeren Ge 
wichtes von dem kleineren im Gleichgewichte erhalten wird, 
der andere Theil aber, da ihm nichts >m Wege stehet, muß 
eine Bewegung hervorbringen. Jedoch lst auch vey unglei 
chen Gewichten am Hebel unter gewissen Umstanden ein 
Gleichgewicht möglich, nur müßen in dergleichen Fällen auch 
die Hebelsarme ungleich seyn, wie es aus folgendem zu er 
sehen seyn wird. 
5- i»4- 
2Xm einarmigen Hebel ist ein zweifaches Gewicht 
Ln einer einfachen Entfernung, mit einem einfachen Ge 
wichte in einer zweifachen Entfernung vom Ruhepuncte 
Lm. Gleichgewichte. 
Um dieses einzusehen sey ABC der einarmige Hebel 
AZ- 0 *g* 33«) 0 der Ruhepunct, das Gewicht Q = 2 P, und 
der Hebelsarm AC — sBC. Man gedenke in C statt 
der Mioerlage ein Gewicht R — P mit AP nach einer pa 
rallelen Rrchtung , so ist wegen P ~ R, und AB =: CB 
vermöge §. 113. I. zwischen P, Q, und R ein Gleich 
gewicht. Nimmt man nun R weg, und bringt dagegen in 
C eine Widerlage an, so thut diese eben das, was vorher 
R that, sie hindert, daß der Punct C nicht steigen kann; 
deßwegen ist unter diesen Umstanden zwischen P und Q bey 
der Widerlage C auch noch ein Gleichgewicht. Dadurch 
aber ist der doppelarmige Hebel, dessm Untcrstützuugsvmitt 
B war, in einen einarmigen verwandelt, bey dem C der 
Ruhepunct, Y---2P, und AC = 2BC ist ; folglich ist 
am einarmigen Hebel ABC zwischen Q ----- 2P in der Ent 
fernung BC, und zwischen P in der Entfernung AC^2B0 
ein Gleichgewicht. 
§. 115* 
Auch am doppelarmiyen Hebel ist ein zweifaches Ge 
wicht in einer einfachen Entfernung, mit einem einfael'en 
Gewichte in einer zweifachen Entfernung im Gleichs 
gewichte. 
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