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EilfLe Vorlesung.
Fig. Die erste dieser zwey Kräfte pflegt man kurzweg die Lraftz
und die Zweyte die Last Zu nennen.
§. 152.
Cs ist nothwendig zu erst das Verhältniß zwischen Kraft
und Last im Stande des Gleichgewichtes an den Maschinen
zu kennen, ehe man ihre Bewegungen untersuchet. Wir
werden in der Folge sehen, daß an jeder Maschine im
Stande des Gleichgewichts die Kraft zur Last sich v rhalt
wie umgekehrt ihre in einer gleichen Zeit zurückgeleg-en Wege,
oder auch wie umgekehrt ihre Geschwindigkeiten, wenn dey
Dem Zustande des Gleichgewichts die Maschine durch eine
äußere Kraft in eine gleichförmige Bewegung gesetzet wird,
und daß folglich an jeder Maschine ein Gleichg wrcht
stattfinden könne, wenn be? dev Bewegung derftlb w
das Product dev Kraft multrplrciret mit ihrer Ges
fchwindigkeit gleich ist dem Products dev Last m u ti-
plicivet mit ihrer Geschwindigkeit. Daß dieser Satz
beym Hebel statt finde, ist aus §. 122. zu ersehen. Er ist
auch bey der schiefen Ebene richtig. Denn wenn eine Kraft
24. p Fig. 24« mit der Länge der schiefen Ebene parallel ange
bracht auf derselben eine Last q im Gleichgewichte erhält;
so ist p : q =3 AC : BC vermöge §, 98. H. Wird nun
die Kraft 9 von einer äußeren Kraft (z. B. mit der Hand)
durch einen Weg ^ BO vertical heruntergezogen: so wird
die Last q in eben dieser Zeit um eine Höhe ~AC ü6cr bat
Horizont senkrecht steigen; nähmlich BO und AC find die
in einerley Zeit zurückgelegten Wege der Kraft und Last.
Folglich verhalten sich Kraft und Last wie umgekehrt ihre in
einerley Zeit zurückgelegten Wege, oder auch wie umgekehrt
ihre Geschwindigkeiten, weil man in dergleichen Fallen sich
vorstellet, daß die Bewegung gleichförmig sey, wo die Wege
sich verhalten wie die Geschwindigkeiten. Eben dieses sindet
bey der schiefen Ebene statt, wenn p nicht parallel zu BO,
sondern nach einer anderen Richtung z. B. parallel zu BA
angebracht wäre. Daß eben dieser Satz auch bey den ufcrO
M Maschinen zutreffe, wird werter unten zu ersehen seyn»
Setzet