Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

Das Gleichgewicht an den Maschinen. 269 
geschlagen, so daß sich das eine abwickelt, wenn das andere 
sich aufwickelt. 
5° *55• 
Zu den liegenden Winden, oder Haspeln gehört I. Der 
Kreutzhaspel; II. Der Hornhaspel oder die Kurbel; III. Der 
Radhasvel; IV. Das Lauf-und Trettrad; V. Das verti 
kale Wasserrad. VI. Die Windflügel. 
I. Der Kreutzhaspel (Fig. 63.) ist eine liegende Win 
de, bey der Hebbäume (Speichen) kreutzweise durch die Welle 
gehen, woran die Arbeiter wechselsweife ziehen und drücken. 
II. Der Hornhaspel (Fig. 64.) ist eine liegende Win 
de, wo an die Zapfen der Welle ein Winkelhebel in Gestalt 
eines Horns (eine Rurhel) angesteckt wird, womit die Hand 
des Arbeiters die Welle umdrehet. Der Arm AB der Kur. 
bel heißt der Kurbelbug, BL aber der Kurbelgriff. Der 
Knrbelbug ist zuweilen nach einem Kreisbogen gekrümmet; 
jedoch hat der gekrümmte Kurbelbug vor dem geraden von 
der nähmlichen Weite keinen Vorzug. 
III. Der Radhaspel theils mit dem Seile ohne Ende 
(Fig. 62.) wo an dem an beyden Enden zusammengefügten 
Seile von erforderlicher Lauge, welches sich in die Einschnitte 
am Umfange der Scheibe zwischen die eisernen Gabeln fefl 
einklemmet, die Arbeiter in verschiedenen Höhen abgestel 
let werden, und immer senkrecht beynahe mit ihrem ganzen 
Gewichte ziehen; theils mit dem Gpillrade, welches am 
Umfange mit senkrecht eingesetzten Zapfen (Spillen) versehen 
ist, wo die Arbeiter eine Spille nach der andern ergreifen, 
und auch senkrecht fast mit ihrem ganzen Gewichte wirken. 
IV. Das Laufrad ist aus zwey Ringen zusammenge 
setzt, am äußeren Umfange mit Brettern verschlagen, und 
inwendig mit Leisten oder kleinen Stuffen versehen, worauf 
ein oder zwey Menschen im Laufrade wie auf einer Treppe 
hinauf zu steigen sich bemühen, und dadurch mittelst ihres 
Gewichtes verursachen, daß das Rad sammt der Welle sich 
umdrehet. Sind die Stuffen am äußeren Umfange des Ra 
des 
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