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(gisste Vorlesung.
yi des angebracht, so entsteht ein Trettrad, welches aber sehr
ö ” selten gebraucht wird.
V. Das verticale Wasserrad dem Trettrade ähnlich,
ist theils oberschlächtig, welches bey hohem Gefälle und
wenigem Wasser gebrauchet wird, und aus mehreren Zellen
am Umfange besteht, worein sich das Wasser von oben her-
ab stürzet, und das Rad umdrehet; theils ist es unter-
fchlächtg, welches bey kleinerem Gefalle, und mehrerem
Wasser gebrauchet wird, und an seinem Umfange mit Schau-
fein (senkrecht eingesetzten viereckigen Brettchen) versehen ist,
an welche das Wasser unterwärts stößt, und dadurch oas
Rad umdrehet. Sind nur kleine Schaufeln an dem Umfan
ge eines einfachen Ringes eingesetzt, so nennt man es ein
Strauberrad. Sind die Schaufeln aber zwischen zwey Rin
gen eingefüget, so heißt es bey mäßiger Länge der Schau
feln ein Staberrad, und bey gar großer Länge der Schau
feln als z. B. bey den Schiffmühlen ein Pansterrad. Ist
letzteres also eingerichtet, daß man es bey hohem Wasser
sammt der Welle in die Höhe ziehen, bey niedrigem aber
herablassen kann, so heißt es alsdann ein Ziehpanster.
VI. Die windsiügel entstehen, wenn man durch den
Kopf der Welle zwey lange hölzerne Baume (Windruthen)
senkrecht gegen einander und gegen die Welle steckt, und
solche in Entfernungen von 2 oder 3 Schuhen mit durchge-
steckten hölzernen Sprossen versteht, welche man zu beyden
Seiten durch Leisten oder Rahmen befestiget. Diese Flügel
werden mit Segeltuch bekleidet, oder mit dünnen Brettern
(Thüren) zugedeckt, welche man bey Stürmen erös.en k nrt/
damit der Wind durch die Flügel streiche ohne der Maschine
zu schaden. Die Ebene eines jeden der vier Flügel ist ge
gen die Umlaufsachse der Welle unter einem nähmlichen
schiefen Winkel beyläufig von 55° geneigt, damit der Wind,
da er in paralleler Richtung mit der Achse gegen die Flügel
stößet, dieselben seitwärts drücke, und dadurch mit der
Wette in Umlauf bringe.
§. iLv.