Erste Vorlesung.
Kig. gentheil nicht ausdrücklich angezeiget ist, für die Einheit der
Zeit « Secunde angenommen, deren bekannterwelse 60 eine
Minute, 6o Minuten eine Stunde, und 24 Stunden eine»
Tag, nähmlich diejenige Dauerzeit ausmachen, welche von
einem bis zum nächst darauf folgenden Eintritte der Sonne in
erneu und denselben Mittagskreis bev ihrer vorausgesetzten
mittleren Bewegung verfließt, so dass « Sec. der 804oote
Theil dieser Dauerzeil sey. Da die Bauerzeiten der auf ei an*
der folgenden Eituritte der Sonne in einen und denselben Mit-
ragsk cis nicht i nnrer gleich sind, hingegen die Dauerzeilen jeder
zwey aufeinander folgender Eintritte was immer für eines Fix,
sierneS in einen und denselben Mittagskreis oder auch in einen
und denselben Scheitelkreis immer einerley verbleiben, weit die
Erde immer gleichförmig sich nm ihre Achse drehet, so kann
man die Größe oder die Dauer einer Zcitsecundedadurch deut
licher bestimmen, wenn man sagt; 1 Secunde ist der 36164^
Theil der Dauerzcit zwischen zweyen aufeinander folgenden
Eintritten eines und desselben F xsternes in einen und denselben
Schcirelkr'eis, so daß diese Dauerzeit 2Z Stunden 56 Minu
ten 4 Secunden — 86 l 64 Secunden betrage. Vollkommen
genau ist die Dauerzeit zwischen zweyen auf einander folgen
den Eintritten eines und desselben Fixsternes in einen und den-
ft lbe,r Scheitelkreis—2Z St. 56 M 4^ Sec. Man kann die
se Erinnerung bey der Prüfung und Berichtigung derZeitmesser,
der Uhren nähmlich, benutzet«.
Jede Secunde pflegt man wieder in mehrere gleiche Theile
z. B. in 60 Terzien zu theilen, die aber schon so klein sind, dass
man sie gar nicht mehr zuverlässig beobachten kann. Zuweilen
wird auch eine Secunde oder eine beliebige Anzahl von Se
cunden vermöge unserer Vorstellung in unendlich kleine Thei
le, nähmlich iir so vkele und so kleine gleiche Zetttheile zertheilet,
daß man einen solchen Theil in Rücksicht einer oder mehr Secun
den für 0 ansehen könne, wenn er dazu Zn addire;« oder davon ab-
Zuziehen ist.