4iö Vierzehnte Vorlesung»
F£g„ der Umlaufsbewegung aus der in einigen mechanischen Äb^ irM
Handlungen angenommenen Gle,chhett der Wirkung und - '
Gegenwirkung (actioni semper aequabs et contraria )>eUn.^' *
est reactio) tinb ans der Trägheit abzuleiten gesucht. Seine fräst d.'li
Meinung ist kürzlich folgende r der an einem Faden befe
stigte im Lreift umlaufende Rörper wird mittelst des II, s -
Fadens gegen den Mlttelpunct gezogen , und wider-
steht wegen seiner Trägheit nach gerade entgegengesetz
ter Dichtung eben so stark, als er mittelst des Fadens
gezogen wird. Daß ein Körper, wenn auf denselben eine
Kraft wirket, we-en seiner Trägheit gar keinen Widerstand ,, ,
leiste, ist eine offenbar ansgemachte Sache. Auch findet
der Satz von der Gleichheit der Wirkung und Gegenwirkung
da gar nicht statt, wo ein Körper mittelst einer Kraft wirk-
tich beweget wird; wenn cm Körper der Aziehungskraft der .
Erde eben so stark widerstünoe ms diese ihn anzieht, so
könnte er gar nicht fallen, und eben so ist cs bcy andern
bewegenden Kräften. Nur da, wo zwey oder mehr Kräfte
nach entgegengesetzten Richtungen auf einen Körper so wir- ' ^ "
ken, daß sie einander im Gleichgewichte erhalten, kann man
sagen daß die Wirkung der Gegenwirkung gleich sey. Will
man diesen Satz bey einem schweren Körper anwenden, der
auf einer horizontalen Tafel ruhig liegt, so muß man ein-
gestehcu, daß die Tafel mittelst der Undurchdringlichkeit, MC;:
oder mittelst der Elementarkraft der Materie (vermöge §. fas;::
59.) de» Körper eben so stark hinaufwarts drücke, als der itnfntin;; -
Körper die Tafel hinunterwarts presset. Mit der Spannung yttk.
und Zerreißung des Fadens bey der Umlaufsbewegung hat toftnio:
es in Hinficht auf die Kraft, die dieses bewirk, t, ebendie- Dz hi <:
selbe Beschaffeuheit, wie auf einer vollkommen glatten ho-
rizontalen Tafel, wenn ein mit dem einem Ende an ei- >
item Stifte befestigter Faden, mit dem anderen Ende ;
einen gleichförmig ohne Reibung und ohne allen ande- ini«!;-
reit Widerstand bewegten Körper nach gerade ent-egengesetz- jinfov.- 1:
ker Richtung weiter zu gehen verhindert. La kann man doch
nicht sagen, daß in dem bewegten Körper eine Kraft sey, Wb:
welche die Spannung des Fadens verursachet. In dem be- >. r s
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