Vorläufige Einleitung- 23 
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fchwindigkeit beybringen könnte, ausgenommen die bewe- ^2 
gende Kraft wäre unendlich groß, dergleichen es aber in der 
Natur nicht giebt. Zuweilen wird zwar eine sehr große Ge 
schwindigkeit in einer so kurzen Zeit hervorgebracht, daß man 
sie wegen ihrer Kurze auf keine Weise zu beobachten im 
Stande ist, als z. B. die Geschwindigkeit einer abgeschosse 
nen Kugel, welche durch die Entzündung des Schießpulvers 
erzeuget wird; jedoch geben uns verschiedene Versuche, und 
auch die gesunde Vernunft zuerkennen, daß so wie jede Wir 
kung nur in einer bestimmten Zeit geschehen könne, auch das 
Pulver zu seiner gänzlichen Entzündung eine gewisse, ob- 
schon sehr kleine, jedoch bestimmte endliche Zeit brauche, 
daß es sich nach und nach entzünde. Selbst das Lickt, ob 
wohl es in eben demjenigen Augenblicke, indem es entstehe, 
auch schon allenthalben verbreitet zu schein scheint, braucht 
eine gewisse bestimmte Zeit um von einem Orte zu einem 
andern zu gelangen, pflanzet sich nur nach und nach fort, 
so wie der Schall, jedoch ohne Vergleich geschwinder; denn 
astronomische Beobachtungen beweisen, daß das Licht von 
der Sonne zur Erde beynahe in 8 Minuten gelange, also 
in 8 Minuten einen Weg von beynahe 22000 Erdhalbmes- 
sern zurücklege; der Schall hingegen legt in 1 Sec, ziemlich 
genau einen Weg von 1060 Wienerschuhen zurück , fund be 
wegt sich ziemlich gleichförmig» 
§. zo» 
Wenn mehr bewegende Kräfte dergestalt auf einen Kör. 
per wirken, daß sie sich gegen einander gänzlich aufheben, 
und wegen diesem keine Bewegung hervorbringen können, 
so sagt man, daß sie im Gleichgewicht« sind, 'daß si« 
einander das Gleichgewicht halten. Gleichgewicht ist 
demnach der Zustand zweyer oder mehrerer Kräfte, die nach 
entgegen gefetzten Richtungen fo wirken , daß keine Bewegung 
erfolgt. Gleichgewicht ist von blosser Ruhe darin unter« 
schieden, daß bey dieser ein gänzlich unthätiger Zustand aus 
Mangel aller Kräfte ist; bey jenem hingegen.sind Kräfte 
in