Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

448 Vierzehnte Vorlesung- 
KiZ. 440,^62 Lin des willkührlichen Maßstabes gleich 452,739 
Lin. des gesuchten Wien. Maßstabes, oder abgekürzt 36 Sin. 
oder Zoll des willkührlich angenommenen Fußes sind gleich 
37 Lin. oder Zoll des verlornen Wien. Fußes, der nun auf 
diese Art wieder gefunden ist, und sich nach Belieben zu wie- 
-erholtenmahlen austragen laßt. Dabey wird vorausge 
setzet, daß die Beschleunigung der Schwere an einem Und 
demselben Orte zu allen Zeiten immer dieselbe sey. Da in 
der Natur alles so sehr veränderlich ist, so könnte man fast 
vermuthen, daß auch vielleicht die Beschleunigung der Schwe 
re au einem und demselben Orte einer Veränderung unter 
worfen sey, welches sich erst iu künftigen Zeiten wird ent 
scheiden lassen, wenn mehrere an einem und demselben Orte 
zu verschiedenen Zeiten zuoerlaßig bestimmte Langen des Se 
cunden- Pendels bekannt seyn werden. 
§. su5. 
Nnn ist es auch leicht einzusehen, worauf die sehr sinn 
reiche Erfindung des ballstischen Pendels beruhe. Es hat 
nähmlich zuerst Herr Aobin (neue Grundsätze der Artillerie 
von Herrn L. Euler übersetzt und erläutert) mittelst einer 
starken eisernen Pendelstange, welche an ihrem unteren Ende 
mit einem großen hölzernen Blocke versehen war, die Ge 
schwindigkeiten der.abgeschossenen Flintenkugeln bey verschie 
denen Ladungen bestimmet. Er richtete den Flintenlauf in 
einer auf die horizontale Schwingungsachse des Pendels 
senkrechten Ebene in horizontaler Lage gegen den Block des ru 
henden Pendels. Nach geschehenem Schusse drang die Ku 
gel in den Block bis auf eine gewisse Tiefe hinein, und 
brachte das Pendel um einen gewissen Elongations - Winkel 
aus der anfänglichen verticalen Lage. Aus der gemessenen 
Größe dieses Elongations- Winkels, und aus anderen be 
kannten Größen berechnete er sodann die anfängliche Ge 
schwindigkeit, womit die Kugel auf das Pendel anstieß. 
Rach Herrn Robiri hat Herr Arc? (Versuch einer Theorie 
der Artillerie von Hrn. Lambert übersetzt) auch bey verschie-
	        
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