Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

«8 Zweyte Vorlesung» 
Fig. Kraft , sondern die Abwesenheit aller Kräfte ist erforderlich 
um einen Körper in seinem Zustande der Ruhe oder Bewe 
gung ungeändert zu erhalten, auch widersetze sich ein Körper 
gar nicht der Kraft, die feinen Zustand zu ändern strebet; 
jede noch so kleine Kraft kann einen noch so großen Körper 
in Bewegung setzen, kann demselben in einer gewissen Zeit 
eine gewisse Geschwindigkeit nach einer gewissen Richtung 
beybringen, wenn alle außer dem Körper befindliche Hin 
dernisse der Bewegung (z. B. die Schwere, die Luft, die 
Reibung, u. s. w.) gehoben sind. Die einem und denselben 
Körper in einer und derselben Zeit unter einerley Umstande« 
beygebrachte Geschwindigkeit.muß zwar desto kleiner seyn, je 
kleiner die bewegende Kraft ist, kann aber nicht = o seyn, 
wenn nicht die Kraft selbst ist, weil die von verschie. 
denen Kräften einem und denselben Körper auf einerley Art bey 
gebrachten Geschwindigkeiten sich gegeneinander verhalten, 
wie die bewegenden Kräfte (§. 33.). Wenn die Trägheit 
eine Kraft wäre, die sich einer bewegenden Kraft wirklich 
widersetzte, dieselbe nach einer entgegengesetzten Richtung 
wirklich ptessete, drückte, oder zöge, so könnte sie eben so 
wie alle andere Kräfte, durch ein Gewicht ausgedrückt wer 
den, welches sich aber auf keine Weise thun läßt. 
II. Vorlesung. 
Die gleichförmig beschleunigte Bewegung. 
§. 36. 
§)ie Bewegung eines Körpers heißt eine beschleunigte 
Bewegung, wenn der bewegte Körper in jedem darauffol 
genden gleichen Zeiktheile einen größer» Weg zurücklegt, als 
in dem nachstvorhergehenden (§. 21.), oder wenn seine 
Geschwindigkeit immer größer wird; hingegen heißt sie eine 
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