Full text: welcher die Mechanik der festen Körper enthält (3. Band)

Z6 Zweyte Vorlesung. 
V ig. chen von einer Pflaumfeder durch den freyen ^allin einer« 
ley Beit denselben Weg zurücklegen, und folglich in einerley 
Zeit auch einerley Geschwindigkeit erl mgen, so müssengleich 
große Theilchen der Materie von noch so verschieoencn Kör. 
pern auch gleich stark beschleuniget, müßen von gleichgroßen 
bewegenden Kräften getrieben werden. Denn ein Stückchen 
von einer Pflaumfeder und ein Stück Gold können bey dem 
freyen Falle nur unter der Bedingung in einerley Zeit auch 
einerley Weg zurücklegen, daß jedes materielle Theilchen der 
Feder eben so stark beschleuniget werde, jals jedes eben so 
große materielle Theilchen des Goldes. Denjenigen Theil 
der bewegenden Kraft, welche auf ein für die Einheit ange 
nommenes Theilchen der Materie bey einem bewegten Körper 
wirket, pflegen emige Schriftsteller insbesondere die beschleu 
nigende Kraft zu nennen. Vermöge dieser Benennung ist 
demnach bey noch so verschiedenen Körpern die beschleunigende 
Kraft deS freyen Falles an einem und oemselben Orte der 
Erde einerley, da hingegen die ganzen bewegenden Kräfte 
verschrieener sreyfallender Körper verschieden sind, weil die 
bewegrnoen Krcfte freyfaUender Körper durch ihre Gewichte 
ausgedrücket werden. 
§. 45. 
Da nun die Bewegung eines jeden freyfallenden Kör 
pers eine gleichförmig beschleunigte Bewegung ist, so kann 
man an jedem Orte der Erde alle Falle, welche bey dem 
freyen Falle der Körper vorkommen können, sehr leicht mit 
telst der allgemeinen Formeln (§- 4'-) entwickeln, wenn 
nur die Beschleunigung der bewegenden Kraft eines freyfat- 
lenden Körpers, das ist die Beschleunigung der Schwere 
= g an diesem One bekannt ist. Hier in Wien ist § — 
*5,5*5.'? Wien. Sch. in Paris ist.«- — «5,09809 Par. 
Fuß oder ^ 15,5154 Wien. Sch.; in rUmto sehr nahe 
beym Lequaror ui Amerika ist g — 15,46.^64 Wien. Sch. 
hingegen ,n Sr. Petersburg rn der Breite von 59° 56't(l 
ß — *5,55*25 Wien. Sey. Wu weiden Kürze halber 
gemeiniglich nur g == 15^ Wien. Sch. fetzen, und man 
kan«
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.