Full text: Meteorik oder Witterung- und Wetterkunde, zur Erläuterung alltäglicher Erscheine im Dunstkreise und deren Voraussicht

Thermometer. 
Eigentlich gehört die Theorie und ausführliche 
Beschreibung von Einrichtung der Thermometer 
(und ähnlicher Instrumente) in die Naturlehre: 
wir wollen aber nur wiederholen, 1) daß die Warme 
alle Körper ausdehnt und die Kalte zusammenzieht, 
jedoch unter sehr veränderlichen Beziehungen; dem 
nach wird, wenn man in Glasröhren, deren Aus 
dehnung sich durch den Wechsel der Temperatur 
sehr wenig verändert, Flüssigkeiten oder Gasarten 
einschließt, die in diesem Falle großen Abänderun 
gen ausgesetzt sind, dadurch ein Mittel erhalten, sol 
che Veränderungen zu messen. 2) Nimmt man ge 
wöhnlich den ungefärbten Alkohol (wasserfreier Spi 
ritus), rothgefarbten Weingeist und vornämlich Queck 
silber. 3) Die Scala (Stufenleiter) der Einthei- 
lung von allen diesen Thermometern ist, nach den 
beiden bestimmten Punkten des schmelzenden Eises 
und des kochenden Wassers eingerichtet 4) Gibt 
es in Europa nur 3 Arten von Thermometer (Fig. 
11.), nämlich: 
a) Den von Reaumur, bei welchem der Ge 
frierpunkt des Wassers gleich 0 ist und der der 
Hitze des kochenden Wassers auf 80 Gr. steht. 
b) Den Thermometer von 100 Grad (vor 
wenigen Jahren in Frankreich eingeführt), nach wel 
chem der Zwischenraum vom natürlichen Gefrier 
punkte bis zum Siedpunkte des Wassers in 100 
Grade getheilt ist. 
c) Den Thermometer von Fahrenheit, nach 
welchem das Wasser bei 32 Gr. gefriert und die 
Hitze des kochenden Wassers 212 Gr. erreicht (die 
Warme des menschlichen BluteS ist 96 Gr.). Die
	        
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