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§. 1.
Die magnetische Sättigung.
Wir beginnen mit diesem Abschnitte die Mittheilung der Gesetze Hin-
sichts der Wirksamkeit der Elektromagnete, zu denen die Untersuchungen
bis jetzt geführt haben. Wenngleich der Natur der Sache gemäss bei diesen
Mittheilungen im Allgemeinen der historische Entwicklungsgang verfolgt
werden soll, so sehen wir uns doch hier gleich Anfangs zu einer Abweichung
von dem sonst inne zu haltenden Wege genöthigt. Die in den nachfolgen
den Abschnitten dargelegten Gesetze über den Einfluss der einzelnen Theile
des Elektromagneten auf die Kraft desselben erhalten nämlich sämmtlich
eine Beschränkung durch die erst in neuester Zeit gemachte Beobachtung
des magnetischen Sättigungszustandes des weichen Eisens.
Um nun einerseits die später zu besprechenden Einflüsse des galvanischen
Stromes, der magnetisirenden Spirale und der Dimensionen des Eisenkernes
auf die Intensität des Magnetismus gehörig würdigen, andererseits aber um
bei den Versuchen auftretende Abweichungen begründen zu können, welche
in dem den damaligen Experimentatoren unbekannten Gesetze der magne
tischen Sättigung ihren Grund haben; ist es nothwendig, diesen Sättigungs
zustand des weichen Eisens zunächst zu besprechen.
Nachdem S t u r g e o n die Construetion eines Elektromagneten angegeben
und man an vielen Versuchen die bedeutende Steigerung der Intensität des Mag
netismus desselben bei Erhöhung der magnetisirenden Kraft beobachtet hatte,
schloss man auf die Möglichkeit der Vergrösserung dieser Intensität bis ins Un
endliche bei einer unendlich starken Magnetisirung. Freilich musste die Beob
achtung der Wirkung sehr dünner Magnetkerne Zweifel gegen die Allgemeinheit