Full text: Der Elektromagnetismus

Ueber das Gesetz, nach welchem die Sättigung erfolgt. 
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4. Ein Versuch mit einem 3 / 4 " dicken Hufeisen von derselben Form 
wie die beiden anderen zeigte folgende Erscheinungen. Wurde das Hufeisen 
durch einen Strom, der die Nadel auf 2° ablenkte, magnetisirt und dann der 
Bussole ungeschlossen mit dem erforderlichen Pole so lange genähert bis die 
Nadel auf 0° stand, so blieb dieselbe auf 0°, wenn der Strom bis auf 32° 
erhöht wurde. Darauf ward bei 2° der Anker aufgelegt und durch Näher 
rücken die Nadel wieder auf Null gebracht. Als jetzt der Strom auf 32° 
erhöht wurde, wich die Nadel auf 7 l / 2 ° nach der Seite hin ab, wohin sie 
durch den Strom getrieben wurde. Der Magnetismus war also in diesem 
Falle nicht mehr der Stromstärke proportional. Die Nadel kam erst wieder 
auf Null, als der Strom bis auf 16° erniedrigt war. 
Alle diese Versuche setzen es ausser Zweifel, dass der Magnetismus in 
einem Eisenstabe nicht bis zu jeder beliebigen Höhe gesteigert werden kann, 
sondern dass er sich einem Gränzwerthe nähert. 
§• 6. 
Ueber das Gesetz, nach welchem die Sättigung 
erfolgt. 
1. Aus diesem Sättigungszustande des weichen Eisens in Bezug auf 
den Magnetismus weist nun Weber die Unhaltbarkeit der Theorie des 
Magnetismus nach, in Folge welcher die äusseren Erscheinungen desselben 
durch momentane Scheidung zweier Fluida im Innern der Moleküle des 
Eisens hervorgerufen werden sollen. 
Wir haben vorn gesehen, 1 ) dass die Annahme magnetischer Fluida in 
den Körpern zwei Fälle bedingte, in denen die Erscheinungen des Magnetis 
mus an der Oberfläche der Körper zu Stande kommen konnten. 
1) Die innere Ursache magnetischer Wirkungen kann in der Existenz 
zweier magnetischer Fluida, welche unabhängig von den Molekülen beweglich 
sind, enthalten sein. 
2) Sie kann in der Existenz zweier magnetischer Fluida enthalten sein, 
welche nur mit den Molekülen beweglich sind. (Drehbare Molekular 
magnete.) 
Ein Stab kann also magnetisch werden, entweder durch Scheidung 
der magnetischen Fluida in ruhenden Molekülen, oder durch Drehung 
der Moleküle, in denen die magnetischen Fluida constant geschieden sind. 
l ) Abschnitt II. §. 2.
	        
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